ei-zürnten Günnei- zurückzukehren, gar kein Hehl gemaeht zu
llabell- Denn in einem Schreiben des Pier Soderini, welches
wahrseheinlich in Erwiderung auf jenes Breve, an eine nicht
bekannte Person nacll Rom geseildet worden ist, heisst es:
Michel Angelo sei dermaassen in Sehrecken gesetzt, dass es
trotz des Breves Sr. Heiligkeit näthig sein würde, dass der
Hochelirw. Cardinal von Pavia einen mit eigener Hand un-
terzeiehneten Brief au die Signorie schriebe, Worin ihm noeh
einmal ausdrücklich Sicherheit versprochen würde. Wenn
man nicht sanft mit ihm zu Werke ginge, so Würde er (Mi-
chel Angelo) lie-ber ganz und gar von hier weggehen, wie cr
SClIOII zweimal thun wolltef (Gaye Cart. II., 83). Er
wollte unter anderen nach Constantinopel gehen, wohin er
nach Condivi sehr vortheilhafte Einladungen erhalten hatte. Die
Angelegenheit zog sich noch sehr in die Länge. Am 21. No-
vember 1506 schreibt der Cardinal von Pavia. von Bologna
aus an die Signorie, sie müchte doch Michel Angelo sobalcl
als müglich zu dem Papste, der damals SClIOII in Bologna war,
sehieken. Die Signorie antwortet darauf unter dem 27. N0-
vember, Soderini gleichzeitig an den Cardinal von Volterra.
In dem letzten Briefe heisst es: "Der Ueberbringer dieses
wird Michel Angelo sein, ein Bildhauer, der gesendet wird, um
Sr. Heil. unserem Herrn gefällig zu sein uncl Genüge zu lei-
sten. Wir versichern Ew. Herrlichkeit, dass er ein treff-
licher Jünglingl) ist und in seiner Kunst der Einzige
in Italien, vielleicht auch in der ganzen Welt." Wenn man
ihm gute Worte gebe, so werde man Alles von ihm erreichen.
"Man muss ihm Liebe zeigen und Wohlwollen erwei-
sen und er wird Dinge thun, die einen Jeden, der sie sieht,
in Erstaunen setzen werden." Gaye 02.11.11, 91 E. Darauf
ging er nach Bologna, wo die Aussähnung mit Julius H.
stattfand.
1) Michel Angelo war damals 32 Jahr alt. Es isl; indess ein all-
gemeiner, und noch jetzt übliclner Gebrauch in Italien, die Bczeich-
nungen ragazzo und giovane, Knabe und Jüngling, auch auf ver-
hältxlissnuässig hühere Altersstufen auszudehnen. Francesco Francia
nenni; in seinem obcn (Nr. 41.) nlitgetlmeilten Sonette den damals wahr-
scheinlich 25jährigen Rafael "garxon" d. h. Knabe, oder, wie ein
anderer Uebersetzer sich ausdrückt, Junge.