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nämlich eine weisse, ganz neue, and eine blaue, die schon
gebraucht ist; alle beide mit Baumwolle gestopft and eine
leinene Bettdecke fiü- den Sommer. Und überdies hinter-
lässt 61' ihr die nachbenannten Geräthe unä Dinge, als da sind:
ein Tischtuch und vier Servietten, vier Wischtücher 1), zwei
Kessel, d. h. einen von mit-tlerer Grüsse 11m1 einen kleinen;
einc Feuerschaufel, ein Paar Feuerzangen, eine Feuerkette
und zwei Lampen. Alles dies sollen die untenbezeichneten
Erben der Katharina. geben, oder, wenn sie will, kann sie
auch selbst and aus eigener Machtvollkommenheit nach dem
Tode des besagtexx Lorenzo diese Saehen aus dem Hause
nehmen, zugleich mit allem ihrem Zeuge, das sie hat, oder
in jener Zeit zur Bekleidung oder Beschuhung für ihre Per-
son haben wird, und ebenso auch gewisse andere Kleinigkei-
ten, die sich, wie sie sagt, in einem gewissen Kasten im
Kloster von Foligno zu Florenz befinden, sowie andere Klei-
nigkeiten, die daselbst sindf)
1) Quattro canovacci dalacquajo.
2) Eine ähnliche Herzensgüte und bis in das kleinste Detail ein-
gehende Sorgfalt bekunden einige Bestimnmngen in dem Testamente
Josephs Haydnfs. Es heisst darin u. A.: 5. 41. Vermache ich meiner
u-euen und rechtschaifenen Küchin Anna Kremnitzer 6000 F]. wie
auch das in ihrem Zimmer befindliche Bettgewand, worauf sie liegt;
dann zwei Leintücher, vier Sesseln, einen harten Tisch, darm
einen Schubladekasten, die Repetiruhr, den Spiegel, das Muttergoz-
zesbild, ainen Kreuzpartikel, das Bügeleisen, das irdene Küchenge-
schirr saxnmt allen Kleinigkeiten von Küchengeräthschaften; nebst dem
vermache ich ihr jene 200 FL, die sie mir in baarem Gelde dargelie-
hen hat. 5. 42. Vermache ich meinem getrexlen und rechtschaffenen
Bedienten Joh. Est] et 6000 FL, dann ein glattes Kleid, sammt Weste
und Beinkleid, einen Mantel, einen Hut etc. A. Chr. Dies Biogra-
phisnhe Nachrichten von Joseph Haydn, Wien 1810 S. 196. Wer
dia Bilder Lorenzi di CredYs und die Compositionen Joseph Haydzfs,
sowie die Charaktere dieser beiden Künstler, wie sie sich in deren
Gesinnung und Handlungsweise ausgesprochen haben, kennt, dem wird
ein gewisser innerer Zusammenhang zwischen diesen scheinbar zu-
fälligen Analogieen nicht entgelnen künnen.
Künstler-Briefe. I. l!