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Tagc sie sterben IIIÜSSOHI), so hat der fürsorgliche Mann
Lorenzo, Solm des verstorbenen Andrea Üredi, Maler zu Flo-
renz, (lies bei sich bedenkend, sich au Orte
und vor oben genaml-ten Zeugen eingcstellt, (lurch Gottes
(made gesunrl an Seclc unfl Leib, Gesicht, G-ehür und Ver-
stand, indenl Or, Win 0s dem Vcrständigen gczicmt, fürchtet,
dass ihn nicht (Iurch eincn unvorluzrgesehenen Zufall, zumal
or schon in hohem Alter ist, der T011 überrasche, und (la cr
nicht olme Testament sterben Will, sondern viehnehr vorhcr
über die Güter seincr Socle 11m1 seine-s Leibes verfiigen, hat
dersvlbe folgendes angeordnet:
Vor allom empfiehlt er seine Seele, die theurer als der
Leib und alle anäre Dinge ist, dem alhnäcvhtigen Gott und
unserexn Herrn Jesus Christus, sowie dessen glorreicllen Mut-
tur der Jungfran BIaria uud (10111 ganzen Hofe 2) des Para-
clicses demüthig und inbriinstig, unfl zumal, wevnn (Tieselbc von
ihrem Leibe getrennt werden solltc.
Don Le-ib aber, weil cr von der Erde genommen ist,
hat er der Erde, d. h. dam Begräbniss geweiht und wieder
zurückzugeben befohlcn. Und zwar hat er gewollt, dass der-
se-lbe in der Kirche oder auf dem Friedhofe der Kirche des
heil. Egidius, das heisst, im Hospital Sa. Maria Nuova zu
Florenz uncl zwar in dem Begräbniss seinor Mutter beerdigt
svercle, welches sich, wie er sagte, daselbst befindet. Uncl
zwar hat er befohlen, dass dies mit dem mügliclast geringen
unterzeichnelen Zcugexl: Stephanx, Sohn des Thomas Johannes, Minia-
turmaler; Johanncs, Sohn des Bcncdikt Cinnfaulini, Naler; Thomas,
Sohn des Stephanus 'I'homansii, Maler, siinnmtlich von Flnrenz n. s. w.
u. s. w.
1) Es war dies vin in der damaligcxl Zeit nicht seltexler Anfang
von Tcstanlcntexl. Mit deu Wurten: nichts gewisser als der T01],
nichts aber ungeswissor, ais dic SLunde desselberl ist," bcginnt das
Testauneul; des Andrea dcl Sarm, Florenz den 27. Dezbr. 1527.
Alfrcd Heumont Andrea dcl Sarto S. 225._Vgl. auch den letzzcnz
WiUcn Leonardo du Vincfs oben S, 104_
2) Toti curiae paradisi.