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nung seiner Leistungen und Verdienste. Diese sinrl es, die
vor Allem den Künstler frisch 11m1 freudjg erhalten und durch
die Fraude (les Gelingens seinen Muth 11m1 seine Thätigkeit
zu innner hühcrenl Anfschwung anspornen. Sic wurden fäst
allen grossen Meistern des XVI. Jahrhunderts in reichstenl
lN-Taasse zu Theil; (Jorreggio, der zu den grüssten devselben
gerechnet werden nmss, ging leer daran ans. Dia Münche
von S. Giovanni ernannten ihn wohl zum Mitgliede ihrer
Ge-nossenschaft (Purgileoni II. 169), aber eine wahre Wür-
digung seiner künstlerischen Verdienstc scheint er zu scinen
Lebzeiten nie gefunden zu haben, und selbst auf die Schün-
heiten jcner grossen Kuppelbilder mussten die Bewohner
Parnufs erst durch Tizian aufnxerksanl gclnacht werden.
WVelche roiche Begnbung, welche une1'schäpflic11e Berufsfreu-
digkcit war (la, nicht erforderlicl1, 11m sich trotz aller dieser
ungünstigen Verhältnisse inamer auf derselben Hiihe der Em-
pfindung zu erhalten, die Correggio in allen seinen WGYkCH
bekundet !
Testament
des
Lonx-mzo
D1
CREDI.
Florenz,
April
1531.
Da es 2)
bestimn1t ist,
nach den Gesetzen der Natur allen Dlcnschen
zu stcrben, es aber ungewxfiss ist, an welchem
1) Nicht genug kann daher Annibale Caracci den armen Cor-
rcggio beklagcn, dass cr in dieser Stadt, in der man nuv an Essen,
Trinken und Licbschaften denke und den Künstler nicmals verstanden,
habe verkommen luüssen. (Vgl. den Brief vom 28. April 1580 im
zweiten Bande.)
2) Der Eingang des obigexx Dokluncnbes luutet fulgendernuaassen:
Im Namexl Gottes, Amen! 1m Jahre unseres Herrn Jesu Christi, seit
desscn heilbringcndcr Incarnation 1531, in der fünfpel] Indicgion und
nm dritben Tage des Monates April. Verhandelt zn Florenz, im Vier-
tel S. Petri majoris und im Hanse meines Notarius in Gegenwart der