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S0 also, heiligster Vater, muss es nicht zu den let-ztexx
Gedanken Ew. Heiligkeit gehären, dafür Serge zu tragen,
dass das Wenige, was noeh von jener alten Heimath des
Ruhmes und der Grüsse Italiens zum Zeugniss der Macht und der
Tugend jener gättlichen Greister, die noch jetzt durch ihr
Andenken die Geister der Gegerlwart zur Tugend erwecken,
übrig geblieben ist, nicht durch Bäswillige und Unwissende
vernichtet und beschädigt werde, da. (loch jenen Geistern, die
durch ihr Blut der Welt so grossen Ruhm geschaHen haben,
bis jetzt nur allzu viel Beleidigungen angethan worden
sind! Müge Ew. Heiligkeit vielmehr, den Vergleich mit den
Alten lebendig erhaltend, suehen ihnen gleichzukommen und
sie zu übertreHen; wie Ihr es denn in der That auch thut
durch Errichtung grosser Gebäude, durch Begünstigung und
Unterstützung der Tugenden, durch Erweckung der Ta-
lente, durch Belohnung aller verdienstliehen Bestrebungen und
indem lhr überall hin die geheiligten Saamenkürner des Frie-
dens unter die ehristlichen Fürsten ausstreuet.
Denn wie aus dem Unheil- des Krieges die Zerstärung
und der Verfall aller Wissenschaften und Künste entsteht,
so entspringt den Välkern aus dem Frieden und der Ein-
tracht die Glüekseligkeit und die läbliehe Musse, vermäge
weleher wir jenen unsere Sorgfalt zuwenden und uns selbst zu
dem Gipfel der Vollendung erheben kännen, auf welehen man,
wie alle hoifen, dureh die güttliehe Weisheit Ew. Heil. sich
in diesem unserem Jahrhunderte erheben wird. Und dies
heisst in Wahrheit der mildeste Hirt, ja, der beste Vater
der ganzen Welt sein!
Da es mir nun von Ew. Heil. befohlen Worden ist,
das alte Rom durch Zeiehnungen zu veranschaulichen, inso-
weit sich dasselbe aus dem, was man heut zu Tage sieht,
erkennen lässt, mit den Gebäuden, von denen noch Solche
Ueberreste erhalten sind, dass sie mit viilliger Zuverlässigkeit
auf jenen Zustand zru-üekgeführt werden künnen, in welchem
sie sieh ursprünglicl] befanden, indem jene Theile, die von.