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was sie Leonardo erwiesen, als sich selbst erwiesen betraeh-
ten. (Gaye II. 94).
Trotzdem aber scheint sich Leonardds Riickreise noch
hingezogen zu haben. Denn es ist ein von dem Horentini-
schen Gesandten Francesco Pandolfini an die Signorie gerich-
tetes Schreiben vorhanden, rlatirt Blois, 12. Januar 1507,
worin dieser mittheilt, dass der Känig die Signorie um einen
Dienst ersuchen lasse. Sie müchte ihm nämlich den Leonardo
(la. Vinci schicken, von dam er sich mehre Arbeiten, Madon-
nen unä anderes, vielleicht auch sein eigenes Porträt, ferti-
gen Iassen Wolle. Er, Pandolfini, habe (larauf geantwvortet,
wenn Leonardo noch in Mailand wäre, so würde die Signorie
ihm auftragen, dem Künige zu gehorchen, wäre er aber schon
wieder zu Hanse in Florenz, so solle er nach Mailand zu-
riickgehen. "Mfehr känne er nicht wünschen," habe darauf
der Kimig erwidert und ihm aufgetragen, er miichte, als mit
Leonardo befreundet, ein paar Zeilen an diesen richten und
ihn auHordern, nicht cher von Mailand wegzugehen, als bis
er, der Künig, dorthin käme. Gaye II. 95.
Und erst vom 15. August 1507 ist das Begleitschreiben
datirt, das Chaumont dem Leonardo bei seiner Rückkehr
nach Florenz mitgegeben, und worin er der Signorie mittheilt:
es käme der Maler seine-r christlichen Majestät Leo-
nardo nach Florenz wegen einer Erbschaffsangelegenheit.
Nur ungern habe er ihm Urlaub gegeben, die Signorie müge
seine Angelegenheit bald erledigen und Leonardo zurück-
schicken. Gaye II. 96,
Im Jahre 1509 finden Wir ihn indess schon wieder in
Mailanfl, wo er unter anderm den Canal von S. Gregorio
haut und die Feierlicldceiten zu Ehren des Einzugs Känig
Ludwigs XII. leitet. Damals war es auch, als er die in den
beiden Briefen e-rwähnte Wasserstrecke zum Geschenk erhielt,
um darauf Schleusen und einen Stapelplatz anzulegen, wie dies
aus einer Stelle des unten mitgetheilten Testamentes Leu-
nardzfs hervorgeht. Vgl. u. S. 107.
Im Jahre 1511 endlich ist et, nachdem er inzwischen
sich mit wissenschaftlichen Arbeiten und Stuclien, wie man
glaubt auch mit dem der Anatomie mit Antonio della.
Torre zu Pavia, beschäftigt batte, wieder in Florenz, wo
noch die Erbschaftsangelegenheit nicht ganz regulirt war und
von wo aus er die obigen Briefe nach Mailand schrieb.
Der einc ist an die städtische Behürde, dan Praesiäen-