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aller Einzelheiteu des Bildes. Auf der Ivlaupttafel stehen die
zwälf Aluostel, und in ihrer Mitte die h. Jungfrau, dem gcn
IIimmel emporgchobenen Christus mit don Augen folgend. Die
Engel, die der Abt sich ebenfalls ausmacht, befinden sich sin-
gend und musicirend zu den Seiten Christi. In dem Halb-
kreis über der eigentlichen Altartafel, Gott Vater mit Engeln.
Die Figuren sind etwas unter Lebensgriisse. Auf dem Untcr-
satz (der Predelle) befinden sich die in dem Kontrakt aus-
gcmaehten, später noch zu bestimmenden Geschichten, näm-
lich die Anbetung der h. drei Künige, die Auferstehung und
die Taufe Ohristi. Der Preis beträigt 500 schwere Gold-
dukaten, welche dem Werthe von 850 rümischen Scudi gleich
kommen (ca. 1275 preuss. Thaler).
Was die ebenfalls in dem obigen Kontrakt erwähnte Ein-
fassung der Altartafel anbelangt, "capsa", so ist darüber im
Jahre darauf unter dem 23.November 1496 ein neuer Kon-
trakt zwischen Pietro Perugino und dem damaligen Abte,
Zacharias Castagnoli von Padua, abgeschlossen worden, wo-
nach er auch diese verzieren und dafür gewisse Propheten-
iiguren malen sollte, für den Preis von 60 schweren Gold-
dukaten. Einige dieser einzelnen Heiligenfiguren sind noch in
der Sakristei der Kirche des heil. Petrus erhaltexl. Vergl.
Mezzanotte p. 65, das Dokument ebd. p. 297.
30 a.
PIETRO
PERUGINO
Z1].
an don Syndikus
Castel (lella Pieve.
der
Disciplinati
20. Februar
Perugiaa
1504.
Mein lieber Herr! Für die Malerei, die sie in dem Ora-
torium der Disciplinati ausführexl wollen, würden mindestens
zweihundert Gulden nüthig sein. Da ich iIIdGSSBII aus der
Stadt gebiirtig bin, so will ich mich mit hundert begnügen,