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Das Geäicht selbst scheint durch den Tod Giovannfs
unterbrocllen. Wahrscheinlich ist auchder Brief, Gel- nach
Gayds Annalnne um 1490 geschrieben sein muss (derlrlerzng
Guidobaldo war 1472 geboren und 1491 sincl des G. Santi
Frau und Kind gestorben, S0 (lass er später nicht mehr über
hiiusliche Sorgen klagen konnte), gar nicht abgegeben.
{Teber (las G-edicht sclbst vergl. Passavant Rafael von
Urbino 11m1 sein Vater Cüovanni Santi I. 444 HI 11m1 D011-
nigstoun Memoirs of the dukes of Urbino an versch. Orten.
Es sehildert das Leben 1m61 (lie 'l'haten des Herzogs Federigo
von Urbino in drei 11m1 zwanzig Büchern and neun und nenn-
zig Kapiteln; deren erstes ganz im Sinne des Dedikations-
schreibens also beginnt:
Wenn je ein niedrer Geist bei dem Beginne
Gewalfgen UIHZBTTIGIIYXIGIIS Furcht empfunden,
S0 zitfre ich jetzt und Furcht füllt meine Sinne.
PIETRO
VANUCCI
genannt
PFRUGINO.
"Wie wir in dem Vificlmungsschreilven
Zeugxliss von der Gesinnung und Denkungsart von RafaeFs
Vater gefunden haben, so rüluen (lie nachfolgenden Nr. 29
bis 32 von Rafaels Lehrer Pietro Vanucci her, der nacll
der Staät Perugia, in welcher er seine Kunst hauptsächlich
iibte, Pietro Perugino genannt wird.
Von den hier angeführten Dokumenten ist der Kontrakt
mit den Mänchen von S. Ambrogio wichtig, indem er die
Genauigkeit und Sorgfalt bestätigt, mit der damals alle ein-
zelnen Bestimmungen zwischen Künstler uml Auftraggeber
festgestellt wurden; Nr. 30 a. und b. aber besonders deshalb,
weil sie zur Berichtigwlng mancher falschen oder (loch wenig-
stens etwas übertriebenen Ansichten über den Üharakter un-
seres Meisters dienen kännen.
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