Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

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543m verwiclzelt  (la (loch selbst (lie gevingste Sache (14111 
ganzen Mcnschen verlangt  nicht in der gebührenden 
Schreibweise so ruhmvolle fPhaten belnanrlelt hätte, so mäge 
mir dies bei Deiner Herrliclmkeit und allen andern zum Theil 
als ehrenvolle Entschulcligung gelten; obschon der Ruhm 
Deines Vaters von so grosser und so erhabener Natnr ist, 
dass er auch von noch so rohem und nngeschicktem Munde 
erzälalt, wunderbar und ausgezeichnet erscheinen wird. Denn 
es findet sich wohl kein Mensch von so niedrigenm Geiste, 11m 
nicht zu wissen unrl sagen zu künnen, dass die Sonne heller, 
als anderes Licht scheine. 
S0 also, mein erlauchtester Herr, bringe ich Dir (lie Früchte 
meiner Nachtwachen dar, von denen ich wohl überzeug-t bin, 
dass Du von deren Annahme weder Vortheil noch irgenrl einen 
Genuss haben wirst, weil Dein Sinn zu so hohen Dingen auf- 
strebt, dass mein Auge ihm auch nicht entferrlt zu folgen ver- 
mag. Aber da. Du weisst and betrachten Wirst, dass, wenn ich 
mehr vermocht und gewusst hätte, ich auch mehr geleistet 
haben würde, so bin icb überzeugt, dass, wenn ich keinen 
anderen Ruhm erringen sol], mir wenigstens der nicht fehlen 
wird, es mir als besondere Gunst anzurechnen, als der treueste 
Diener aines so grossen Fiirsten geboren zu sein und gelebt 
zu haben, so wie auch von Dir, der Du dessen glorreicher 
Erbe bist.  
Der obige Brief (Gaye I. p. 348) (lient als Widmungs- 
schreiben eines von Griovanni Santi, dem Vater Rafaels, 
verfassten Gedichtes auf äen Herzog Federigo von Urbino. 
Hinter den Worten, mit denen Imsere Uebersetzung schliesst, 
hat G. Sauti "finis" beigeschüeben. Eine Fortsetzun des 
Briefes, von der sich noeh der Anfang vurfindet, scheilä il1m 
selbst zu lang geworden zu sein. Diese erhaltenen Worte 
lauten: "denn wie Platon sich dreier Sachen rühmt, als Mann 
geboren zu sein, als Athener und zur Zeit" . . . . . (las Uebrige 
ist ausgeschnitten.
	        
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