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auch der Mensch, wie irn Kriege, so auch im Frieden, be-
rühmt werden. Da ich nun also während der Lebzeiten Dei-
nes vortrefflichen uncl berülunten Vaters, jenes ewigen Ruh-
mes und Glanzpunktes unseres Zeitalters, den unschätzbaren
Klang seines leuchtenden Ruhmes vernommen und gehürt
habe, der nicht blos über die italienischen Gauen, sondern,
Wenn ich so sagen rlarf, bis über den Berg Kaukasus hinaus
bekannt war und noch ist, so wage ich es, denselben zu be-
singen.
Und überdiess sehe ich, dass (lies eine xmerschüpüiche
INIaterie für die berühmtesten Schriftsteller, Geschichtschreiber
und Dichter gewesen, und dass es keineln 1nüglich schien,
irgend einen erhabeneren Gegenstancl für seine Dichtungen zu
erwiihlen, damit (lie gefrässige Zeit nicht den hohen Glanz
seiner unzähligerl Tugenden benagen känne, dass jenen Dich-
tern orler Berichterstattern ausser ihrer Kenntniss, wegen je-
nes umfassenden 11m1 vortreiflichen Gegenstandes, ewiges Lob
geworden, wie dem Prälaten Oampano, Francesco Philelplno,
Porcelio und vielen andern uncl neuerdings den sehr beriihm-
ten und gelehrten Männern Oristoforo Landino und Sigis-
mondo von den Grafen von FOHgIIO, die alle sic-h mit ihren
trefflichen Schriften bemiülend, bei den gelehrten Männern
ewiges Lob seiner unzähligen Tugenden hinterlassen haben.
Da, ich nun daraus eben Wegen meiner grossen Ergeben-
heit wunderbare Erquickung schüpfte, so erwachte in mir
in demselben Augenblick ein gewisser Schmerz darübor im
Herzen, inilem ich mir sagte: Unrl warum sollte bei den Un-
gelehrten 11m1 bei rlen Leuten (les Volkes nicht auch so erha-
bener Grüsse Gedächtniss sich finden? Nun aber den neuen
Gedanken in dem beängstigten Gemüthe mit mir umhertra-
gend, beschloss ich endlich, in dieser nicht sehr gewühnlichen
Dichtungsart der terza rima. (lie Geschichte der glorreichen
Thatcn Deines vorgenannten Vaters zu besingen. Und in
diesem mächtigen "Wunsche mit glühendstem Eifer entzündet,
wie auch, um von meiner auffichtigen und treuen Dienstbar-