Volltext: Künstler-Briefe ([Bd. 1])

VII 
Je mO-llr mir dies klar Wurde 11m1 je grüssere Vortbeile ich 
in einzelnen Fällen aus dieser Einsicht gewonnen batte, um so 
lebhflfter trat der Wunsch in mir hervor, diese bisher verborge- 
nen, meist sogar ungeahnten Schätze zur Erinnerung zu bringen 
11m1 allgemeiner zugänglich zu machen, so wie andererseits 
dadurch clen kunstgeschichtlichen Stuclien eine geracle jetzt 
ebenso erspriessliche als nothwenflige Ergänzung zu geben. 
Um zu diesem Ziele Pzu gelangen, standen mir zwei 
Wege offen. Der erste, bequemere und lohnendere war der, 
einzelne Personen oder Gruppen ans dem grossen Ganzen her- 
vorzuheben und dieselben anonographisch mit grüsserer Ausfjhr- 
liehkeit zu behandeln. So hätte sich eine Reihe abgeschlossener 
und gernndeter Bilder ergeben, (lie, bei geringerer Mühe und an- 
sprechenderer Arbeit, zugleich das Verdienst einer dem Anschein 
nach grüsseren Selbstständigkeit in Anspruch nehmen äurften. 
Der anclcre war der, in umfassender Weise (las ganze, auf 
Üie moderne Kunstgeschichte fvom XV-XVII J ahrhundert be- 
zügliche Material durchzuarbeiten and die nach den obigen Ge- 
sichtspunkten wesentlichen Bestandtheile desselben behufs jener 
Ergänzung der kunstgeschichtlichen Forschung in einen be- 
sthmnten unrl streng geordneten Zusammenhang zu bringen. 
Dieser Weg war unendlich viel mühsamer, weniger lockend, 
weil auf ihm gerade der Genuss einer vollständigen künstle- 
rischen Verarbeitung ausgeschlossen werden musste, und zugleich 
weniger dankbar, weil clieser Arbeit niemals in dem Maasse, 
als jener, die Geltung selbststäindiger Produktion zugestanden 
werden dürfte. Trotzdemhabe iclnnich nun für diesen zwei- 
ten Weg entschlossen; einmal, weil die Bedeutsamkeit der in 
einzelnen Fällen gewonnenen Resultate in mir (lie Lust zu 
einem müglichst ausgedehnten Gewinne der Art erweckt hatte; 
sodann weil es sich bei genauerer Betrachtung ergab, (1359 
jede einzclne Person ocler Gruppe dock erst in dem ZuSam-
	        
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