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Je mO-llr mir dies klar Wurde 11m1 je grüssere Vortbeile ich
in einzelnen Fällen aus dieser Einsicht gewonnen batte, um so
lebhflfter trat der Wunsch in mir hervor, diese bisher verborge-
nen, meist sogar ungeahnten Schätze zur Erinnerung zu bringen
11m1 allgemeiner zugänglich zu machen, so wie andererseits
dadurch clen kunstgeschichtlichen Stuclien eine geracle jetzt
ebenso erspriessliche als nothwenflige Ergänzung zu geben.
Um zu diesem Ziele Pzu gelangen, standen mir zwei
Wege offen. Der erste, bequemere und lohnendere war der,
einzelne Personen oder Gruppen ans dem grossen Ganzen her-
vorzuheben und dieselben anonographisch mit grüsserer Ausfjhr-
liehkeit zu behandeln. So hätte sich eine Reihe abgeschlossener
und gernndeter Bilder ergeben, (lie, bei geringerer Mühe und an-
sprechenderer Arbeit, zugleich das Verdienst einer dem Anschein
nach grüsseren Selbstständigkeit in Anspruch nehmen äurften.
Der anclcre war der, in umfassender Weise (las ganze, auf
Üie moderne Kunstgeschichte fvom XV-XVII J ahrhundert be-
zügliche Material durchzuarbeiten and die nach den obigen Ge-
sichtspunkten wesentlichen Bestandtheile desselben behufs jener
Ergänzung der kunstgeschichtlichen Forschung in einen be-
sthmnten unrl streng geordneten Zusammenhang zu bringen.
Dieser Weg war unendlich viel mühsamer, weniger lockend,
weil auf ihm gerade der Genuss einer vollständigen künstle-
rischen Verarbeitung ausgeschlossen werden musste, und zugleich
weniger dankbar, weil clieser Arbeit niemals in dem Maasse,
als jener, die Geltung selbststäindiger Produktion zugestanden
werden dürfte. Trotzdemhabe iclnnich nun für diesen zwei-
ten Weg entschlossen; einmal, weil die Bedeutsamkeit der in
einzelnen Fällen gewonnenen Resultate in mir (lie Lust zu
einem müglichst ausgedehnten Gewinne der Art erweckt hatte;
sodann weil es sich bei genauerer Betrachtung ergab, (1359
jede einzclne Person ocler Gruppe dock erst in dem ZuSam-