ANDREA
MANTEGNA
3,11
FRANCESCO
GONZAGA.
Rom,
Januar
1489.
Nach vorausgeschickter pflichtschuldiger Empfehlung be-
nachrichtige ich Ew. Excellenz, Wie ich mich mit allem Flciss
und Schweiss bestrebe, S. Heiligkeit unsenn Ilerrn zu dienen,
indem ich auch glaube Ew. IIerrI. zu dienen, so dass, Wenn
dies nicht der Fall Wäre, ich ganz andre Gedanken hegen
und sehr gern und viol licber zu Hanse sein würde, als
ausser Hanse. Wenn ich aber nichts desto weniger hier Ge-
nüge leiste und mit meinem Thun Ew. Exc. zufrieden stelle,
so müge Ew. Exc. geruhen, mir (lies zu verstehen zu geben,
äuf dass ich in meinem Gemüthe zufrieden sein künne. Und
sollte es geschehen, dass ich nieht wie ein mir gleich stehen-
der Diener Ew. Exc. behandelt würde (la Ihr als Lieb-
haber betrachtet we-rdet und man auch weiss, dass, Wie man
zu sagen pflegt, der Hund statt des Herrn bewacht wird
so werde ich Ew. Exc. davon Nachricht geben und werde
thun wie Ihnen gut dünkt.
Gegenwärtig Will ich nichts weiter sagen, als dass zwi-
schen der Art hier und der von dort ein grosserUnterschied
ist ich bitte Ew. Exc., ob Sie nicht geruhen wollen zu
meiner Zufriedenheit mir ein wenig zu schreiben; ich bin,
so zu sagen, ein Zügling des erlauchten Hauses Gonzaga
und habe mich immer bestrebt, diesem Ehre zu machen,
wie ich auch jetzt zu diesem Zwecke hier bin. Ich em-
pfehle übrigens Ew. Excellenz meine Triumphe, dass Wenn
man etwa an den Fenstern eine Reparatur machcn sollte, sie
nicht verdorben werden, denn in der That ich Schäme
mich nicht, sie gemacht zu haben und hoffe auch deren noch
andre zu machen, Wenn es Gott gefällt und Ew. HerrL, der ich
mich tausendmal empfehle, indem ich Ew.Herr1. sehr ersuche