Volltext: Kunstästhetische Sünden

DIE 
VERDIENSTE 
DER 
VANDALEN 
UM 
DIE 
KUNST. 
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berühmte 
der That, der Kalif Omar, der historisch 
der Bibliöthek zu Alexandria. 
Verbrenner 
Ohne diesen Ehrenmann würde unsere arme Gymnasial- 
jugend noch mehr mit lateinischen und griechischen Klassikern 
geschunden, das zunehmende Hämorrhoidalleiden der deutschen 
Philosophen und Philologen würde noch inkurabler werden. lWie 
müssten sie sitzen und schwitzen um all die kleinen Schwarten- 
meyer in fasslichen Schulausgaben mit erläuternden Randbemer- 
kungen herauszugeben. Schon jetzt sind die Bibliotheken um 
den Platz verlegen um die unzählbaren Schartecken aller schreib- 
seligen Scribifaxe vom Altertum bis zur Neuzeit unterzubringen. 
Nicht blos die klassische Philologie, sondern die ganze gelehrte 
Welt ist dem Omar zum lebhaftesten Danke verpflichtet. Ein 
unversiegbarer Stoff zu gelehrten Grübeleien und litterarischen 
Stänkereien, zu haarspalterischen Tüfteleien und persönlichen 
Zänkereien ist durch den humanen Beduinenhäuptling zum Wohl 
und Heil der lesegeplagten Menschheit aus der Welt geschafft 
worden. 
Mögen die Gelehrten den Omar als ihren Erretter verehren, 
wir Kunstfreunde sind unsern Weihrauch dem Genserich schuldig. 
Als die Kinder Gottes mit den Töchtern der Menschen sich ver- 
mischt hatten, half nichts mehr als die Sintflut. Hernach aber 
brach eine goldene Zeit an unter dem Zeichen des Regenbogens 
und der Rebe. Man sagt für Holland sei das Wasser der Erbfeind 
und der Stammvater. Für die Kunst sind es die Vandalen 8c Cie- 
am 
Dix 
	        
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