DIE
VERDIENSTE
DER
VANDALEN
UM
DIE
KUNST.
binden
die Ohren verstopfen und sich selbst an den Mastbaum
liess. Das Mittel war sehr mechanisch aber es half.
Wer weiss,
alte Kunst auf
ob Italien
seine Zeit
einen Dante erzeugt hätte wenn die
auch nur den mindestens bewussten
Einfluss geübt hätte. Von der ganzen römischen Archäologie
hatte der grosse Dichter, der heutzutage sicher Dr. phil. und
Professor der klassischen Dichtkunst wäre, keinen blassen
Schimmer. In Dantes lxVerken Endet sich nicht eine Spur einer
Aufmerksamkeit auf die antiken Denkmäler als Gegenstände
eines Studiums. Er gedenkt nur flüchtig der Gräberfelder von
Arles und Pola, lässt dagegen die vielen grossartigen Monumente,
die er auf seinen Reisen sehen musste, ja selbst Roms Altertümer
ganz unerwähnt. Da er nun das Rom seiner Tage stets erwähnt,
so kann der Grund seines Totschweigens der antiken Kunstreste
nur in dem gänzlichen Mangel irgend einer Liebe zu archäolo-
gischem Wissen und Studium liegen.
Wie würden wir aber heute über einen Dr. phil. Zetermordio
schreien, der nicht dieganze griechische und römische Archäo-
logie herzubeten im stande wäre?
Ich gestatte mir auch die Hypothese in das Bereich unserer
Reflexion zu ziehen, wie sich die ganze Renaissancebewegung
ohne nnsere Speziallieblinge die Vandalen gestaltet haben müsste.
Betrachten wir die Gedanken, die damals die leitenden und
bewegenden waren, so
Bestrebungen wie heute.
finden wir eigentlich genau dieselben
Wir wollen auch eine Reform wie das
Quattro- und Cinquecento. nur dass der Ausgang und die Mittel
grundverschieden sind. Suchen wir Material und Bestimmung,
Idee und Ausdruck in Einklang zu bringen, suchen wir mit einem
Wort stilvoll zu sein, so beabsichtigte die Renaissance nichts
Weiter als eine W iedererweckung der antiken Kunst. Allerdings
nicht in dem Sinne wie wohl manche modernen Architekten, die
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Lebensformen.
Bedürfnisse,
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civilisierten
Glied-