DIE
VERDIENSTE
DER
VANDALEN
UM
DIE
KUNST.
Zwar weiss
Natur,
die
unaufgelösten Disso-
aller
Feindin
die
nanzen mit der Zeit stets ihre angefochtene Herrschaft wieder
zu gewinnen, wenn auch der jeweilige "gute Geschmack," die
Mode, sie momentan ausser Kurs gesetzt hat. Sie überzieht das
grelle, ungeschlachte Menschenwerk mit Staub, Russ und Rost,
schlägt ihm auch Arm, Beine und sonstige stilwidrige Extremi-
täten ab und setzt es dann als epheuumrankte, moosbewachsene
Ruine
selbst wieder in
mit sich
Harmonie.
Die
alten
Bauhütten
können
Wohl
nicht
wiederhergestellt
werden. Sie sind aber doch ein Fingerzeig der Geschichte wie
die Kunst um volkstümlich zu bleiben zu pflegen sei. Sie wurden
nämlich nicht auf ministeriellen Befehl in der jeweiligen Haupt-
und Residenzstadt angelegt, sondern sie haben sich von selbst
überall dort gebildet, wo Material, technische Fertigkeiten und
Kunstsinn vorhanden war. Die alten Meister wurden auch nicht
in einer öffentlichen Schule mit der Berechtigung zum Einjährigen
von Jugend an gebdrillt, s0ndern_sie bildeten sich aus den-natür-
lichen Verhältnissen, direkg ggwdeni praktischen Handwerk
heraus. Daruim bliehen sie sich und dem Volke treu. Das Her-
"Qögäen aber aus der Werkstätte bewahrte sie auch vor der
Pedanterie, der Tochter des allbeglückenden grünen Tisches.
Wenn freilich den Kindern die griechische und römische Mytho-
logie mehr eingebläut wird als die biblische und die Landesge-
schichte, wenn sie von den Pyramiden, den Flüssen Australiens
oder dem Dark Continent mehr wissen als von der Dorfkirche
und
auf
der Ruine
heimatlichen Schlossberg,
dem
CS
dann kann
kein Wunder nehmen, wenn das Grossartigste,
was je der mensch-
liche
Geist
auf dem
Gebiet
der
kirchlichen Kunst
geleistet
hat,
missachtet, angefeindet, ja sogar als ein glücklich überwundner
Standpunkt bezeichnet wird. Es kann da ferner sich ereignen,
dass Gotisch und Ultramontan als gleichbedeutend gebraucht
werden und dass von protestantischer Seite, aus Opposition, ja