Volltext: Kunstästhetische Sünden

PRAXIS. 
aber vom Meister Aquäcaltio di Cognaco habe ich bei meinen 
wiederholten Reisen nach Italien im Privatbesitz entdeckt, für 
wenige Lire an mich gebracht 
British Museum verkümmelt. 
und 
mit 
riesigem 
Proüt 
Zlfl 
das 
Durch die Entdeckung eines bisher unbekannten Bildes, durch 
dieses lediglich auf den Zufall beruhende Faktum, 
wird man heute 
mit einem Schlage berühmter als durch die geistreichsten Kunst- 
abhandlungen. Desshalb muss man solche Entdeckungen immer 
und immer wieder aufwärmen, damit sie nicht in Vergessenheit 
geraten. Ist man aber mehr eitel, dann wird die Geschichte so 
frisiert: Nach jahrelangem Bemühen glückte es mir endlich einen 
echten Colorado di Pomposa, den berühmtesten Meister der Pon- 
tinischen Schule 
ZU 
erwerben. 
Ich 
habe 
einen tüchtigen 
freilich 
Batzen 
dafür 
bezahlt, 
allein 
WäS 
thut 
1'113.11 
nicht 
Liebe 
EIUS 
ZLIF 
und 
Kunst 
1,1111 
an 
seinen Kredit zu heben. 
der Börse 
Bekannt- 
lich habe ich das Bild unserm Museum geschenkt, was höhern 
Ortes auch (mit entsprechender Handbewegung gegen das 
nunmehr gefüllte Knopfloch) gebührend anerkannt worden ist. 
Das Reich der Töne lässt sich prächtig mit den bildenden 
verbin den. 
Künsten 
Bekannt 
ist 
der geistreiche 
Vergleich 
eines 
gotischen Doms mit 
weil bei Grossvaters 
gefrorner Musik. Aufgewärmt dagegen, 
Spieluhr- schon längst dagewesen, ist die 
neueste Erfindung von Bilderausstellungen mit obligater Dreh- 
orgel oder Pianofortebegleitung. YVelche Farbensymphonie 
müssen die klagenden schleierhaften Mollklänge einer nebligen 
Wäntermondscheiniandschaft verbunden mit dem Chopinschen 
Trauermarsch in der Phantasie einer sentimental-nervösen liebe- 
dürstenden Witwe hervorrufen? 
Pfeift 
dazu 
man aber 
Hei- 
„Alt 
delberg du feine" oder wohl gar "Fischerin du kleine" so entsteht 
eine Farbendissonanz. 
Es 
ist 
kaum 
glaublich 
welche 
Fülle 
VOU 
Farbeffekten 
der 
man 
der Aquarellmalerei 
Technik 
spröden 
doch so 
abringen
	        
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