THEORIE.
HUF
zwei
Arten.
Die
eine,
die
verfeinerte
W irtshausschilder-
pinselei könnte man mit Dessert-, Mund- oder Magenrnalerei be-
zeichnen, die andere, welche das heutige Kunstgewerbe verherrlicht,
fällt mehr unter den Begriff der Dekorationsmalerei. Jene findet
in modernen Bahnhöfen, diese in altdeutschen Weinstuben am
besten ihren Platz. Allein es fragt sich doch sehr 0b die por-
trätierten Cigarren, Würste, Steinpilze mit oder ohne Kotelette.
Backhändl u. s. w., ferner die gemalten Fayencen, Teppiche, Rüs-
tungen, Holzschnitzereien vor den Originalen wirklich den Vorzug
verdienen? ich für meine Person wenigstens ziehe ein wirk-
liches Austernfrühstück einem blos gemalten entschieden vor.
Ich
nach
denke
dieser Quintessenz aller Kunstweisheit müsste
selbst
ein
Blinder
im
Stande
sein,
ohne
sich
eine
Blösse
geben, über alle Bilder einer Ausstellung ein treffendes Urteil
fällen zu können, vorausgesetzt, dass er ein gutes Gedächtnis,
eine schlagfertige Zunge und etwas Keckheit hat.
Spur
Du hast wohl Recht ich linde nicht die
Von einem Geist, denn alles ist Dressur.
Dass überhaupt grosse Geister so empfindlich gegen die
Kritik sein können, ist mir ganz unerklärlich. Und doch hat eine
kleinliche hämische Kritik einem Newton das Herz zerrissen,
Racine
einen
ZU
Boden
gedrückt
einen Tasso
den
in
Wahnsinn
getrieben.
W ie
konnten
auch
solch
Genies
gottbegnadete
gessen, dass nur das Niedrige, Alltägliche heimtückischen An-
griffen entgeht und dass sie auf dem Gipfel des Ruhmes stehend
infolge ihrer Erhabenheit sich zu einem erwünschten Ziele
selbst
machten, auf das den Bogen zu richten
A. B. C. Schütze keinen Anstand nahm.
der erbärmlichstc