ÜBER
MODERNE
KUNSTKRITIK.
kommt,
rauhe Oberfläche,
eine
wie
die Gänsehaut.
Nach!
Durch
ciselieren und Polieren muss diese das Auge störende Gusshaut
beseitigt werden, woran die Bildhauer auch keine rechte Freude
haben. Allein durch
die Empfänglichkeit
dieses Wegputzen der Gusshaut wird auch
der Bronze für die Annahme der Patina
wesentlich vermindert. Nur eine glatte, möglichst rein und sorg-
fältig erhaltene GussoberHäche, wie sie die bei der alten Kunst
fast ausnahmslos
Garantie für eine
angewendete
edle Patina.
Wachsformerei
erzeugte .
bietet
Am einfachsten freilich erzeugt man die Patina künstlich durch
einen Anstrich mit grüner Ölfarbe, wie das vor jahren einem
berühmten Brunnen in Mittelfranken passiert ist. Hat dann im
Laufe der Jahrhunderte eine Bronzestatue sich glücklich in eine
schützende Patinadecke schamhaft gehüllt, so kann man natürlich
nach dem Grundsatz:
die
Denn alles was besteht, ist wert dass es zu Grunde geht
Patina durch chemische Mittel oder durch einfache
Kratz-
wieder
einfach
Dadurch wird der "Originalglanz"
dann dieser nicht, so kann er höchst
bürsten entfernen.
hergestellt. Gefällt
durch eine schwarze Bemalung wieder beseitigt werden, wie man
das in höchst ergötzlicher Weise vor kurzem in Tyrol hat sehen
können.
Die Werke der Plastik sind meist rund, so dass sie von allen
Seiten der Natur gleichen. Nur das Relief macht davon eine
Ausnahme, Es entsteht, wenn man ein Thonmodell oder etwas
Ähnliches der Länge lang auseinander spaltet und auf einen
Hintergrund aufpappt. Fällt diese Thonschnitte sehr dick aus,
so wird ein Haut-, entgegengesetzten Falles ein Bassrelief daraus.
Die etymologische Erklärung dieser rätselhaften Bezeichnungen
muss ich den gelehrten Herren Philologen überlassen. Der wahr-
haft gebildete Kunstfreund wird bei Ausstellungen sofort sich der
plastischen Abteilung zuwenden, da er nur dort Gelegenheit hat,