darauf zu achten, dass das Kaliwasserglas rein ist; namentlich
muss dasselbe frei von Schwefelverbindungcn sein, die auf
einige Farben schwärzend wirken könnten. Die in der be-
kannten Weise mit Sporenrad und Nadel durchstochene Contour-
Zeichnung wird vermittelst des Staubbeutels auf die Wand über-
tragen. Vor dem Malen ist die Wand mässig anzufeuehten,
zu welchem Zwecke man sich der Staubspritze des Fixirtings-
apparates bedient. Man malt nass in nass, und netzt deshalb
nicht allein die zu bemalende Fläche, sondern auch deren Weitere
Umgebung mit Regenwasser, doch so, dass kein Abfliessen der
Feuchtigkeit stattfindet. Trocknet der Grund während des Malens,
so feuchtet man denselben nach Erforderniss in der gedachten
Weise wieder an. Bei diesem „nass in nass-Arbeiten" ist ein
sichern der Contouren unerlässlich, und dies erreicht. man am
besten durch nachziehen derselben mit einer in Regenwasser
abgeriebenen Farbe. Es empfiehlt sich weiterhin, das Bild
dünn, gleichmässig leicht zu untermalen und dies Verfahren
auch im Verfolg der Arbeit zu beobachten; zu pastos zu malen
ist nicht gut. Die mit Deckfarben nicht zu erreichenden Töne,
und namentlich die Tiefen sind durch Lasuren herstellbar. Stets
ist Regenwasser zur Verdünnung und Vermalung der Farben
zu verwenden. Als Pinsel dienen solche, wie sie schon bei
Erörterung der Fresko-Technik erwähnt worden sind: runde, mit
Kordel gebundene Borst- und Haarpinsel.
Ist das Bild fertiggestellt, dann feuchtet man die ganze
gemalte Fläche an und vollendet nach Erforderniss die Arbeit
durch Retouchen. Was die Arbeit für Viele sehr angenehm
macht, ist der Umstand, dass dieselbe beliebig unterbrochen und
begonnen werden kann. Wie schon erwähnt, werden die
Mineral-Farben unter Keirn's Leitung in München verfertigt.
Findet man dieselben etwas angetrocknet, dann können sie mit
einer Holz- oder Hornspachtel und destillirtem oder Regenwasser
wieder handlich gemacht werden. Die von dem Erfinder be-
sonders empfohlenen Farben sind folgende:
Weiss, Kreide (amorpher kohlensaurer Kalk),
Zinkweiss,
Permanentweiss (Barytweiss),'f)
Nach Barsch besteht der Baryt oder Schwerspath aus Schwefel-
saurer Baryterde oder aus Baryumsulfat. Der auf künstlichem Wege
hergestellte schwefelsanre Baryt zeichnet sich durch eine grössere Deck-