ausübenden Künstler entzieht, konnte das Misslingen verschulden.
Und wer die frühere primitive Bereitungsweise der zumeist von
Amerika und Russland eingeführten rohen, ungereinigten Pottaschen
kennt, deren Bestandtheile stets wechselnd, auch bei ander-
weitigen fabrikmässigen Verwendungen vielfach zu grossen
Unzuträglichkeiten führten, dem liegt die Erklärung zu jenen
Fährnissen nur zu nahe.
All" diesen Uebelständen hat nun der Chemiker Keim zu
begegnen gesucht. Derselbe sättigt zunächst alle Farben bis zu
einem sorgfältig ermittelten Grade, so zwar, dass sich alle
Farben gegen das später aufzutragende Fixirungsmittel gleich-
müssig verhalten; also die gleiche Aufnahmefähigkeit zeigen.
Auch hat der eben Erwähnte die Farben einem Verfahren
unterworfen, welches dieselben vor Veränderung des Tones be-
wahrt, von denen sonst viele durch den Alkaligehalt des Unter-
grundes wie des Fixirungsmittels betroffen werden müssten.
Zum Bezuge der Farben wie des erforderlichen Wasserglases
ist der ausführende Künstler aber auf den Fabrikanten ange-
wiesen, da Keim selbst die Ausbeutung seines Verfahrens
nicht in die Hand genommen hat. Es setzt bei den so
lange Zeit beanspruchenden Vorbereitungen und dem Mangel
jeglicher Kontrolle seitens des Künstlers ein grosses Vertrauen
voraus. Ein Umstand, der bei Lebzeiten des Erfinders wohl
unbedenklich ist, der nachher aber zu einem Missbrauch
führen kann.
Wie bei allen Wandmalereien, so muss auch bei der
Mineral-Malerei die zu benutzende Wand keinerlei Bedenken
erregen, mit anderen Worten, durchaus gesund, trocken und
frei von irgendwelchen- Salzbildungen sein. Um die Wahl
zwischen der Fresco-Technik und der Mineral-Malerei ausübenden
Künstlern zu erleichtern, will ich in Nachstehendem kurz das
bei letzterer zu beobachtende Verfahren schildern. Gleichzeitig
mache ich aber zum Zwecke gründlicher Unterweisung auf die
schon vorher erwähnte unentbehrliche Schrift Keimts über die
Mineral-Malerei aufmerksam.
Pottasche, 1 Tlxeil Holzkohlenpulver werden gut gemengt und in einem
feuerfesten Glashafeu 6-8 Stilnrlen geschmolzen. Das erhaltene Hartglas
wird nach dem Erkalten gepulvert und in einem eisernen Kessel 3-4
Stunden mit reinem Wasser gekocht, wobei es sich löst und zu syrup-
dicker Flüssigkeit eingedampft werden kann. H. Keim, Mineral-
Malerei S. 40.