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Tempel zu Pästumt) verwandte Gestein") durch diese Ein-
sprengungen eine Kraftminderung erfahren. Die weiteren,
hier zu_ beobachtenden Vorschriften Vitruvis bestätigen unsere
Vermuthung. Er schafft also auf dem Grunde und in Mitten
des Bewurfes zwei sich austauschende, an- und abgebende
Feuchtigkeitsquellen. Dann verlangt er, für die mit grobgestossenem
Marmor versetzte Stuckschichte eine solche Bearbeitung, dass
man das Eisen rein aus der Mörteltrtiheixf) herausziehen könne.
Dies bedingt, dass dieser so bereitete Stuck etwas magerer im
Kalke stehe, und dass eine tüchtige Durcharbeitung zum Zwecke
einer durchaus gleichmässigen Vermischung der Bestandtheile
erfolge. Wird demgemäss verfahren, dann wird sich der Process
auch gleichmässig vollziehen. Es wird dann nicht hier oder
dort durch eine zu früh eingetretene Kristallisation eine Ab-
sperrungsschichte gebildet werden, die tiefer lagernde Kalk-
hydrat-Atome nicht mehr zur Umbildung in kohlensauren Kalk
gelangen lässt; es wird bei der vorgeschriebenen Durcharbeitung
und Schichtenanordnung auch nicht zu befürchten sein, dass
sich nestartige Einschliessungen bilden, die nur den Keim früh-
zeitiger Verwitterung in sich schliessen würden. Mit diesen
Vortheilen verbindet sich der weitere, dass dem Maler die
Wandflächen länger bemalbar bleiben. Dies haben nicht allein
jene Meister des klassischeni") Alterthums verstanden, sondern
neben anderen hervorragenden Malern vorzugsweise Mascaccio,
dessen Ausführung, dessen Durchbildung des Einzelnen sonst
unerklärlich sein würde. (Neuerdings ist die Beimengung von
feinzerstossenem Marmor in die oberste Putz die Malschichte
wieder in Aufnahme gekommen.) Dieser, dem Maler zunächst
erwachsende Vortheil war allerdings nur ein secundärer; die
Hauptsache war, dem, Bewurfe, der Stuckschichte und damit
i") Um 500 vor Chr. erbaut.
H) Ein aus kalkhaltigem (Quellwasser niedergesehlagenes Gestein,
Cfravertin) eine Art Sinter, dessen Entstehung zu Tivoli bei Rom er-
sichtlich ist.
wpli) Vitr. VII. B. C. 3, V. G.
1-) Plinius, XXXVI, C. 55. Hierdurch, durch die Beimisehnng von
Marmorstückehen in die Stuckfläehe, wodurch das durch die Kristallisation
des Kalkes, mit seinen zahllos spiegelnden Flächen hervorgerufene matte
Leuchten noch erhöht wurde, wurde der weitere Vertheil gewonnen, dem
Maler auch längere Arbeitsdarler zu gestatten, indem ein solches
Gemenge länger nass blieb. S. 162 der Noten zu Cennino Oennini
von Alb. 11g; Wien 1871.