Goethe
erster
Aufenthalt,
lTST.
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zu schützen, indem er weder in Angelegenheiten (ler
Xeapolitaner sich mischte noch zu Gunsten deutscher
Landsleute eintrat. Dieser letzte Zug, der seinem Wesen
etwas Hartes und Kaltes gab, erklärt sich zugleich wohl
auch aus (lem von Natur herrschsüchtigeii Charakter des
mühsam emporgearbeiteten Mannes: er dtildete keinen
Nebenbuhler. Er ermutigte 'l7ischbein, aus Rom nach
Neapel zu gehen, indem er hoffte. ihn dort in seinem
Interessenkreise verwenden zu können. Als aber Tisch-
bein seinen selbständigen (iharakter und persißiiiichen
EIIFQQGiZ auch hier nicht verleugnete und sein Bestreben
darauf richtete, Direktor der Akademie zu iverden. da
verschanzte sich Hackert dahinter, dass er unmöglich
einen Fremden empfehlen könne, und legte nicht ein
Wort für Ülischbein ein. Auch War es unmissverständlich,
wenn er diesem auseinandersetzte, dass seine eigene
Stellung in Neapel eine ganz einzigwtrtige. nur für ihn
geschaffene. sei. und wenn er ihm den Rat gab, eine in
Berlin sich ihm Gflliillßlltle (lhance sofort auszunutzen.
Ebensowenig tat Hackert für den seit Jahren in Neapel
in dürftigen lfmstanden lebenden Landschaftsmaler
Kniep. (Älhristoluh Heinrich Kniep aus Hildesheim war
schon 1748 geboren, hatte es aber bis nahe an sein
vierzigstes Jahr zu keinen bedeutenden Leistungen und
überhaupt zu keiner festen Richtung des Strebens ge-
bracht. Hackert war nicht der Mann, ein solches gutes
altes Kind wie es Kniep War, zu begreifen und zu er-
ziehen. Aber Goethe war der Mann dazu.
Als Goethe im Frühjahr 1787 in Neapel eintraf und
bald zu der Einsicht kam. dass Tischbeiu ihn nicht weiter
begleiten, sondern in Neapel seinen eigenen Plänen nach-
gehen würde. liess er es sich gutmütig gefallen. dass
Jener ihm als seinen Stellvertreter den in keinem be-
sondren Anselm stehenden Kniep vorschlugx Er nahm
ihn mit nach Sizilien und liess ihn die landschaftlichen
Eindrücke bald in einfaichen Zeichnungen, bald in Sepia
und Aquarell festhalten. Er gab ihm dabei unendlich
mehr als was Kuiep ihm leisten konnte, und Was wir