erster
G (vetheÄs
Aufenthalt
in
Bmu
1786-
4787.
72-3
uns in den Schatten der Baume oder gar in tiefes Nilaldes-
dunkel führt; während er in offenen und freien Gegenden
besonders den Vorderg'riuid nicht selten hart und grell
wirken lässt, hat die Wa-ldestiefe bei ihm einen wirklich
heimlichen anziehenden Zauber. Die Jagdbilder gewannen
Haekert auch in besonderem Mass die Gunst des Königs,
der alle Arten damaliger Jagden von dem Künstler mit
mögdichster 'J'reue darstellen liess. In (llaserta sind diese
tlatgwlen jetzt irrtümlich als "Jagden Karls HI." statt
Ferdinands bezeichnet. Man sieht aus ihnen, wie der
Künstler auch die TPierstudien mit Eifer betrieben hat,
um seinen Gönner zufrieden zu stellen. und an den
Jagden selbst teilnehmend die Bewegungen mit einer
Scharfe beobachtet hat, die an die heutige Moment--
photog'ra,phie erinnert. Die hinsausenden Hirsche, die
nachjagenden Hunde sind mit der ätussersten Lebendig"-
keit in den seltsamsten momentanen Stellungen auf-
gefasst worden. l )iese 'l'refflicehkeit der Tierdarstellungen
ist um so auffallender. als daneben Hackerfs menschliche
Figuren schwach, meistens steif, nicht selten auch ver-
zeichnet sind. ln der Schätzung der Mitwelt verlor
Hackert nichts durch seine zum Teil (lurch äussern
Zwang bestimmte 'l'ätigkeit. Vielmehr bewunderte man
ihn, wie er die künstlerische Freiheit mit dem Zivangr
der Vorschrift zu vereinigen wisse, wie er verstehe, für
undankbare Stoffe die richtige Auffassung, die angemessene
Beleuchtung zu finden; ja als Hackert im Herbst 1785
in Rom einige Landschaftsbilder ausstellte, verstieg sich
ein italienischer Kritiker sogar zu dem Lobe, man wisse
nicht, 0b diese Landschaften der Natur entnommen oder
Schöpfungen der Phantasie seien, ein so wenig; als möglich
zutreffendes Urteil, da Hackert gerade die produktive
Phziiitasie abging: ' e)
Hackert wurde von dem König jedoch nicht nur als
Maler beschäftigt, sondern war in allen künstlerischen
Angelegenheiten am Hof die massgebende Person. Er
dekorirte die beiden Landhäuser von S. Leocio und Car-
ditello für den König, weil in Neapel ausser ihm noch