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Dritter
Abschnitt.
rufen
den
Mut
hat
schiessen,
auf seinen Kaiser zu
der tue es W
Es war kein Zufall, dass dieser pathetische Zug in
der bildenden Kunst jetzt aufkam. Auch er hing eng
mit dem Anschluss an die Antike zusammen, wenn sich
dieser hier auch anders äusserte als unter Deutschen und
Italienern. Eine gewisse Weichlichkeit und Süsslichkeit
ist unstreitig die Gefahr, welcher deutsche und italienische
Künstler unterliegen, indem sie meinen auf diese Art die
Feinheit und Reinheit der antiken Kunst Wiederzu-
erreichen; die Davidsche Schule ergriff dagegen das
Gemessene und Imponirende, welches den Gestalten des
Altertums eigen ist, und verlor sich in der Nachbildung;
dann nicht selten in das Gespreizte oder Aufgeblasene.
Es ist dabei charakteristisch, dass man in Deutschland
sich meist auf die (iriechen zu berufen pflegte, während
David. schon (lurch die Wahl der Stoffe seine Vorliebe
für das Römertiini kund gab.
Mit David zugleich traf im Jahr 1775 der neue
Direktor der französischen Akademie: Vien in Rom ein.
Auch er war ein Feind der Spielereien des Rococco, des
französischen wie des italienischen MälllßPlSlllllS; aber
nicht so klar über den einzuschlai-genden Weg. Ohne das
Studium der Antike g6l'l11g'ZllSCl1ätZB11. begnügte er sich
doch oft mit der Nachalnnung' der französischen Künstler
einer grösseren Zeit wie Nicolas Poussin, Lesueur. David
hingegen schlug von Anfang an mit Sicherheit. den NVeg'
ein, welcher ihn zu seinen berühmtesten Leistungen führte.
eine bestimmte, wenn auch einseitige, so doch eben deshalb
für ihn charakteristische Auffassung der Antike. 1780
sandte er den "BGÜSELT" nach Paris, der dort atllgeineiiles
Entzücken erregte, dann folgte Androniache an der Leiche
Hectoris und endlich seine triiimpliireiide Rückkehr na-ch
Paris (1785) VGPlltäPPllCllBIltl, der „Eid der Horatier".
Neben David trat G agnereatux auf, der sich schon
seit 1776 in Rom befand und sich der besondern Pro-
tektion des Papstes und des Cardinals de Bernis er-
freute; er schloss sich später der Weise Davids an,
arbeitete doch mehr in allegorischen Ooinpositionen und