Regierungszeit,
Die
des
("lelnens
Vierzehnten
1769
1774.
unumgänglicher Weise sich an Winckelmann bei dessen
Abreise gewandt, damit er ihm seinen Stellvertreter vor-
schlage; und ebenso konnte es nicht zweifelhaft sein, dass
nach Winckelmanns 'l'ode dieser von ihm bezeichnete
Stellvertreter die feste Anstellung als „Präsident der
Altertümeif erhielt; es war Giambattista Vis conti,
dessen Farmilie alsdann den Besitz dieser oder der ent-
sprechendenWürden in sich erblich gemacht hat. Winckel-
manns schon zum Druck vorbereitete zweite Auflage der
Kunstgeschichte übernahm die Wiener Akademie heraus-
zugeben; die ll"'i1'k11ng' des Werkes in die Breite hin
steigerte sich immer mehr tlnrch die Aufna-hme unter
anderen Nationen, durch Übersetzungen. Die Römer
fuhren fort, in ihrer Art rang zu sein; Oardinal
Albani, der Winckehnann erst in Rom heimisch ge-
macht und in seiner Villa erfüllt hatte, was der sclnvar-
merische Deutsche nur sich zu ertraumen gewusst hatte.
überlebte ihn um elf {lahre und wurde nicht müde, an
der Ausschmiickungy und ]Grgä,11z11ng' seiner Schöpfung zu
arbeiten. Der Begleiter Winckelmarins auf der verhängnis-
vollen Reise. der Bildhauer Bartclomeo Cavaceppi,
gab noch in (lem Üllodesjahr ein Werk heraus, durch
welches er beweisen wollte. was auch er von dem grossen
Forscher g'elernt habe. Caxtaceppi beschäftigte sich haupt-
sächlich mit der Restanrat.ion antiker Statuen, einer
'l'atigkeit, welcher damals grosse Bedeutung beigemessen
wurde und die besten Kräfte sich widmeten, da man
noch nicht. so sehr nach g'enauer historischer Einsicht,
sondern vor allem nach einem ergreifenden Totaleindiruck
strebte. Der Künstler gab nun die sammtlichen von ihm
restaurirten Statuen gesammelt in einem Kupferwerke
heraus, als ein Zeugnis, nicht willkürlicher, sondern wohl-
überleg-ter, systematischer Arbeit. Wie Deutschland und
Italien sich damals eng berührten, hatte derselbe Künstler
auf seiner Reise nach Deutschland zu beweisen Gelegen-
heit, indem ihin vergönnt war, eine Büste Friedrichs des
Grossen zu schaffen.
Den Deutschen in Rom, Künstlern wie Gelehrten,