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Einleitung.
S0 trat die von Winckelmanu entsehleierte KllllSt
des Altertums unter die nichtigen beflitterten lmltlosen
Gestalten der modernen Kunst, welche vor ihr zu leerem
Stein wurden, und so beugte sich die Mitwelt vor der
lange ungekannt verehrten, nun endlich geschauten Göttin
und vor ihrem nach langen Mühen und Entbehrungen
endlich zu seinem Ziel gelangten Priester.
Nur kurze Zeit durfte Winckehnann sich des höchsten
Lebensglückes, der Phnpündung des vollkommen erfüllten
persönlichen Lebensberufes erfreuen. Im elahre 1763 War
er zum Oberaufseher der römischen Altertümer ernannt
worden; im nächsten Jahre erschien die Kunstgeschichte,
und schon 1768 "setzte lllörderhand seinem Schaffen ein
Ende. Aber diese wenigen Jahre, von rastloser Weiter-
arbeit ausgefüllt, wogen den Wert eines ganzen Lebens
für ihn selber wie für Mit- und Nachivelt.