letzte Peri4
Die
de klassischer
Kunstiibllng.
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(iesammtieindruck einer idyllischen Ünschuldswelt zu-
sammen; man erwartet aus dem Hintergrund arkadische
Hirten auftauchen zu sehen.
Energie und Festigkeit waren dagegen Joseph Koch
eigen, der sich in diesei" Zeit immer mehr zum Maler
landschaftlich reich ausgestatteter, biblischer Historien
entwickelte. und grossen Beifall fand. Nicht so glücklich
war JI. M. Wagner, der 1807 den „Rat der Griechen
vor dlroja" vollendete, später sich aber der Plastik zu-
wandte und nochmals als Vertrauensmann König Lud-
wig"s in Rom eine wichtigere Rolle gespielt hat denn als
atusübender Künstler. J ag'e man n aus Weimar, (ler vor-
her in Paris st-udirt. hatte, zeichnete sich mehr (lurch
Porträts als in der Historienmalerei aus. Im Ganzen
mussten diese Kunstzweige damals hinter der Landschafts-
malerei zurückstellen; sichtlich bereitete sich die neue
romantische Periode im Stillen schon vor, und es wirkte
die fühlbare Unsicherheit hemmend auf die Piroduktion.
Nennen wir noch die Franzosen Pierre Guerin, den
Schüler Regnaultfs und Maler klassischer Tra-godieiistotfe,
und W i c a r , besonders bekannt durch sein Porträt Pius" VII.
ini Augenblick derU11terzeichn11ng' des (foncordats, so
haben wir neben den schon oft genannten, auch
von Humboldt als manieristiseh abgelehnten Italienern
alles Wichtige aufgeführt. Die letzten typischen Ver-
treter der Winekelmann-Mengsschen Zeit, starben in diesen
Jahren hin; M aron, der Schwager von Mengs, im Jahr
1808. und Angelika schon 1807. Die letztere irar schon
einige Jahre zuvor in eine Krankheit verfallen, Welche sie
dem Tllode nahe brachte, und ihre Genesung; war damals
(1802) wie ein Festgeschenk für die Kunst gefeiert werden.
Die Aikademie von San Luca hatte durch (iamuceini eine
allegorische Zeichnung; entwerfen lassen, welche mit
Versen des (iherardo de Rossi der Künstlerin giück-
wünschend über-reicht wurde. 16) Sie bewährte bis zu-
letzt die Anziehungskraft ihres Wesens und ihrer Kunst,
zuletzt noch mit einem empiiildungsreichen, freilich nicht
heroisch gdachten „Abschie(l des Coriolanft, und endete