Volltext: Deutsches Kunstleben in Rom im Zeitalter der Klassik

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Xennter 
Absvhnitt. 
licher Erfolg betrachtet wurde, ihn überhaupt wieder in 
den Staatsdienst zu ziehen. Humboldt hatte durch einen 
mehrjährigen Aufenthalt in Paris, durch ausgedehnte 
Reisen in Spanien sich eine eindringjeiitle Kenntnis 
katholischer Länder verschafft, so dass er auch in Italien, 
sowie er es betrat. sich leicht heimisch fühlen konnte. 
Er besass aber auch besondere Eigenschaften. und Vor- 
bedingungen, welche ihn geeignet machten, in dem Kunst- 
leben Roms eine hochbedeutenäle Rolle zu spielen. Ganz 
und gar von den ästhetischen lnteressen und dein ästhe- 
tischen Feingefühl seiner Zeit (lurchdrungen, hatte Huin- 
boldt in engfein Verkehr mit Goethe und Schiller seine 
Einsicht und sein Urteil in iKnnstfrag-en g'escl1är'ft und 
vertieft, und (lnrcli seine Schrift über nHßflllilllll und 
l.)01r0t,hea" sich als den erwiesen, der nächst Schiller am 
meisten GOBÜIUS Schaffen verstand und Würdig'te. Seine 
Reise hatte ihm dann durch sorggfältßiges Studium der" 
(iallerieen von Paris und Madrid eine kunsthistorische 
Kenntnis verschafft. wie sie (ialnals sehr selten war. 
Zu dem kamen nun die reichen  (iaben 
und eine bei aller Vornelnrllleit und Gemessenheit (loch 
wirklich humane und liberale Gesinnung, welche ihm er- 
laubten sein Haus zu einem Mittelpunkt der (fäeselligkeit 
zu machen und die verschiedensten Elemente, die sonst 
vielleicht sich abstiessen, durch seine tarktvolle und ver- 
sühnende Autorität zu einem harmonischen Ganzen zu 
vereinigen. Hiezu wirkte in glücklichster Weise auch die 
Persönlichkeit, seiner (Eeinahlin, (7 ar 0 lin e geb. von D m? h e  
röden, mit, welche eine aussergevvöhnliclie Bildung und 
lyebendigkeit des Geistes mit einer nie versagenden weib- 
lichen Anziehungskraft verband. 1) Kein Wunder, dass 
Humboldts Gesandtschaftshotel in der Viu(f4i'e_er0riai1z1. 
von AllgEllÖTlgBll aller Nationen und Stätnde ziutgesucht 
wurde, und dass besonders die Künstler sich dort in 
einem begflückenden Zauberschloss wähnten. Wie sehr 
gerade das künstlerische Interesse und. die Förderung" 
der Kunst an dem nordischen Gelehrten und Staartsnizulzi 
geschätzt wurde, bewies seine Aufnahme als Ehrenmit-
	        
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