Die
letzte
PGÜOÜE"
klassischer
Kunstülnulg:
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rönlisohen Aufenthaltes waren diese Kunstbetraclitiingen
hervorgegangen; nur die schärfere verstandesmässigtw
Forinulirung war ihnen in der Zwischenzeit durch Kants
„Urteilskra.ft" gegeben worden. Und so ungünstig"
diesen Anschauungen sich schon damals die Zeitstiinmuilg
unter dem Einiiuss des „sternbaldisireilclen und kloster-
brudrisireiidell Univesens" der Romantiker zu gestalten
schien, trotzdem bildete sich gerade in Rom noch einmal
ein Kreis klassisch gerichteter Künstler und Kunstxier-
ehrer, geschaairt uin einen der nächsten und verständnis-
vollsten Freunde Goethe's, um Wilhelm von Humboldt.
Neunter
Aluschnitt.
Die
letzte
dem
Periode
Einfluss
klassischer Kunstübung
Wilhehn von Hulnboldffs.
unter
Bisher hatten die preussischen lllinist-erresidenten
in Rom keine hervorragende Stellung: eingranominen.
Entsprechend den geringfügigen Interessen, Welche dem
römischen Stuhl und dem fernen protestantischen König-
reich gemeinsam Waren, hatte man auch die amt-
liche Vertretung nicht in die Hände von Diplomaten
gelegt, Welche durch Alter oder Rang besondere An-
sprüche zu stellen hatten, und neben den Vertretern
der alten katholischen Mächte trat der preussiche
bescheiden zurück. Jetzt nachdem durch die polnischen
Teilungen und die Umwälzungen in Deutschland grosse
katholische lllerritorien an Preussen gefallen waren,
gewann auch die römische Gesandtschaft an Wichtig-
keit, und wurde einem Mann anvertraut, der zwar in
der Diplomatie noch Neuling War, in anderer Hinsicht
aber schon solches Ansehen genoss, dass es als ein glück-