Volltext: Deutsches Kunstleben in Rom im Zeitalter der Klassik

Die 
der 
Zeit 
{Tmwiilzungßnl 
1798- 
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sogai" nicht die Mittel hatte, ihn auch nur in Gips zu 
formen! Ueberdrüssig und unzufrieden damit zerstörte er 
einllicli selbst das Modell. um die Arbeit von Neuem nach 
reiferen Ansichten auszuführen. Diese zrveite Darstellung 
des Jason gjab dann endlich den Anstoss. dass sich das 
Frteil über '.l'horwaldsen änderte. Der Engländer Hope 
(eigentlich lührte er den holländischen Namen van der 
Hoopl erkannte in diesem Entwurf die Schaiienskraft, 
des dänischen Künstlers, bestellte die Ausiührung' in 
lllarinor und richtete die allgemeine Aufmerksamkeit auf 
lfhorivaldsenls Atelier. das seitdem ein Hauptpunkt des 
Jlifentlichen Interesses in Rom wurde. Bald erhoben sich 
nun auch die Stimmen, welche den Schöpfer des Jason 
über (llanova stellten, wenn es auch noch lange dauerte, 
bis sie durchdrangen. Günstig" aber war es für Thor- 
waldsen, dass gerade damals wieder eine mehrjährige 
Periode reichen Kunstlebens, die letzte des klassizistischen 
Zeitalters in Rom, begann, während deren sein Genius 
freie Bahn fand, sich zu entfalten und auszuleben. 
In der sclnvereii Zeit, welche wir bisher betrachtet 
haben. hatte im Allgemeinen die K u nst forsch u u g sich 
besser zu behaupten verstanden als das Ku1ists(:lnili'e11. 
Sie war ja auch nicht so wie jene von der Gunst des 
Augenblicks abhängig; ihre Diener und Pfleger waren 
meist doch einigermassen gegen die Stürme des Schicksals 
gesichert. Nur der treue "Verehrer von Mengs, Marchese 
Azarat, xierliess Rom in dieser Zeit; er wurde im Jahr 1800 
spanischer Gesandter in Paris. Die nordischen (Üielehrten 
schafften rüstig' weiter; Zoeget musste freilich seine grosse 
Arbeit über die Obelisken drei Jahre lang- liegen lassen, 
da. die "Verhältnisse dem Erscheinen zu ungünstng waren; 
nach dem Einzuge Piusl VII. konnte dann endlich unter 
dessen Schutz das von seinem Vorgänger veranlasste 
Nilerk erscheinen. Fernow arbeitete rüstig weiter, um, 
wie Zoega schrieb, „Phil0sophie und schöne Künste recht 
in einander zu kneten", womit er sich allmählich aber 
doch die Achtung- des anfangs misstrauischen Antiquitäten- 
forschers errungen hatte. Und an der Wende des J ahr-
	        
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