Volltext: Deutsches Kunstleben in Rom im Zeitalter der Klassik

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Siebenter 
Abschnitt. 
Minister den günstigsten Eiiulrilck hervor und knüpfte 
die fast zerrissenen Fäden wiedei" an. „Mit besonderem 
Wohlgefallen," schrieb er, .,habe ich im sechsten Stück 
u.  w. eine vorteilhafte Beurteilung' (lerjenigwen Kunst- 
sacheil gelesen, welche Euer Hochedelg-ebohriien in diesem 
Jahre in Rom ausgestellt haben. Ich stehe nun in der 
Plrivzirtung, dass Ew.    nach meinen mehrn1alig'e11 Auf- 
forderungen diese Sachen nunmehr auch zu der hiesigen 
Ausstellung einsenden werden.    Ich hoffe, dass Seine 
Königliche Majestät Höchstselbst diese Ausstellung; mit 
Derohöchsten (iegenwztrt ljieehren werden. Dies wird 
daher zugleich die erwünscihte Gelegenheit sein. die in 
(ihgedachtem Journal schon so vortheilhaft beurtheilten 
Kunstsachen Seiner Königlichen hlajestält selbst vor Auyzen 
zu stellen und Iltächsttlieselben mit EW.    'J'alenten und 
Geschicklichkeit zu Ihrem künftigen Vortheil naher be- 
kannt zu machen." Ultenbzw freute sich der Minister. 
mit seinem persönlichen Schützling. den er schon fast 
verloren gegeben hatte. doch noch Ehre einlegen zu 
können. Dazu musste dieser aber auch persönlich wieder 
in seinen Bereich. und. unter seine Protektion zurück- 
kehren. Er fortlerte daher (Jarstens g'leicl1zeitig' auf, nun- 
mehr den 'l'termin seiner Rückkehr bestimmt anzugeben. 
(Tarstens sandte jetzt in der Tllat drei Stücke seiner 
Ausstellung nach Berlin ein: die Ueberfahrt des Mega- 
penthes. die Helden im Zelt des Achill, und Achill mit 
Priamus; die Arbeiten fanden grossen Beifall. Man 
fühlte, dass das Altertum hier in cl1ara-kteristischerein 
und wahrerem Sinne wieder erweckt wertle als in den 
vielbeivunderten Werken der Angelika und sovieler 
anderer antikisirendei" hlaler. (Älarstens war auch im 
Vaterlande nun geehrt; aber wiedersehen sollte (las 
Vaterland ihn nicht. Der g-Xuttorderung des lllinisters 
antwortete der Künstler, dass er. um ganz seiner Kunst 
zu leben und in seiner Ausbildung immer weiter fort- 
schreiten zu können. den Entschlnss gefasst habe, nicht. 
nach Berlin zurückzukehren, sondern in Rom zu bleiben. 
Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser Entschluss und
	        
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