1 30
Siebenter
Abschnitt.
Minister den günstigsten Eiiulrilck hervor und knüpfte
die fast zerrissenen Fäden wiedei" an. „Mit besonderem
Wohlgefallen," schrieb er, .,habe ich im sechsten Stück
u. w. eine vorteilhafte Beurteilung' (lerjenigwen Kunst-
sacheil gelesen, welche Euer Hochedelg-ebohriien in diesem
Jahre in Rom ausgestellt haben. Ich stehe nun in der
Plrivzirtung, dass Ew. nach meinen mehrn1alig'e11 Auf-
forderungen diese Sachen nunmehr auch zu der hiesigen
Ausstellung einsenden werden. Ich hoffe, dass Seine
Königliche Majestät Höchstselbst diese Ausstellung; mit
Derohöchsten (iegenwztrt ljieehren werden. Dies wird
daher zugleich die erwünscihte Gelegenheit sein. die in
(ihgedachtem Journal schon so vortheilhaft beurtheilten
Kunstsachen Seiner Königlichen hlajestält selbst vor Auyzen
zu stellen und Iltächsttlieselben mit EW. 'J'alenten und
Geschicklichkeit zu Ihrem künftigen Vortheil naher be-
kannt zu machen." Ultenbzw freute sich der Minister.
mit seinem persönlichen Schützling. den er schon fast
verloren gegeben hatte. doch noch Ehre einlegen zu
können. Dazu musste dieser aber auch persönlich wieder
in seinen Bereich. und. unter seine Protektion zurück-
kehren. Er fortlerte daher (Jarstens g'leicl1zeitig' auf, nun-
mehr den 'l'termin seiner Rückkehr bestimmt anzugeben.
(Tarstens sandte jetzt in der Tllat drei Stücke seiner
Ausstellung nach Berlin ein: die Ueberfahrt des Mega-
penthes. die Helden im Zelt des Achill, und Achill mit
Priamus; die Arbeiten fanden grossen Beifall. Man
fühlte, dass das Altertum hier in cl1ara-kteristischerein
und wahrerem Sinne wieder erweckt wertle als in den
vielbeivunderten Werken der Angelika und sovieler
anderer antikisirendei" hlaler. (Älarstens war auch im
Vaterlande nun geehrt; aber wiedersehen sollte (las
Vaterland ihn nicht. Der g-Xuttorderung des lllinisters
antwortete der Künstler, dass er. um ganz seiner Kunst
zu leben und in seiner Ausbildung immer weiter fort-
schreiten zu können. den Entschlnss gefasst habe, nicht.
nach Berlin zurückzukehren, sondern in Rom zu bleiben.
Es unterliegt keinem Zweifel, dass dieser Entschluss und