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1 788-
109
freunde heranzutreten: die Stellung" zu der älteren i111
stetigen Fortschritt begriffenen Kunst der Früh-
renaissance. Die Rückivendung; vom ltlanierismus
zum reinen Gleschmttck hatte, wie wir Wissen, einen
Mengs zur gleichmassig" höchsten i-Xnerkennung von
Rafael, Tizian und Corregygio geführt. In der Folge
hatte 111a11 Rafael allein auf den Schild gehoben, wie dies
besonders bei Goethe deutlich hervortritt. Es lag in
der (fonsequenz der Entwicklung; dass man allmählich
zur Schätzung der älteren. strengen Künstler Vorschritt.
deren nicht nur Mengs, sondern auch Goethe in den
Briefen aus Rom noch kaum Erwah11u11g' tut. Van weiss.
zu welch übertriebener Einseitigkeit diese Schatzung'
ZV1'2tl1Zig' Jahre später geführt hat; allein die ersten An-
fange dieses Interesses, Welche bisher kaum beobachtet
worden sind, f'alle11 schon um das Jahr 1790. Wir hörten
bereits, dass Lips einen Stich nach Fiesole verfertig-ti
hatte; Hirt schrieb hierzu eine hlrläuterung; Welche in
Moritz" Zeitschrift erschien. Bury reiste im Frühjahr
1790 nordwärts, um mit Goethe zusannnenzutreüen, der
die Herzogin Amalia in Venedig' erwartete; auf tlieser
Reise Wll1'(l6 er auf die älteren Maler aufmerksam und
besonders die lllantegnas in Florenz übten einen tiefen
Eindruck auf ihn. „Ich fithle," schrieb er, „dass mich
Mantegna auf einen NVeg geführt, welcher freilich im
Anfang' etwas mühsam ist, aber unfehlbar etwas gilts
dabei herauskonnnen muss." Kopieen nach lüantegnzu
sandte er nach Weinntr. ltleyer wiederum. welcher die-
selbe Reise mitmachte, wurde dabei in Venedig auf
Giovanni Bellini geführt, und fühlte sich von seiner
„unschuldigen und bescheidenen Grazie" gefesselt, so
dass er gleichfalls ihn zu kopieren anfing: Wie gesagt,
dies waren nur Keime, aber solche, die sich schneller als
Jemand ahnte, entwickeln, und in nicht langer Zeit
denen, welche sie jetzt pflegten und begossen, beängstigend
über den Kopf wachsen sollten. 1")
Sehr merkwürdig ist zugleich zu sehen, wie die ersten
Anzeichen einer Erschütte1-11ng' des klassischen Ideals, das