Volltext: Deutsches Kunstleben in Rom im Zeitalter der Klassik

zweiter 
(äoetluäs 
in Rom 
Aufenthalt 
1787- 
71788. 
83 
Amor, dem er die Züge eines elfjährigen Prinzen Czar- 
toryski lieh, oder anders ausgedrückt: das Bildnis des 
kleinen Prinzen, als Amor ziufgefasst. Wer erinnert sich 
hiebei nicht an das zwanzig Jahre später entstandene, 
doppeldeutige Werk des Künstlers, welches die Fürstin 
Rorghese als Venus darstellt und noch heute in den 
Prachträumen der V i l l a bewundert wird. Die künstlerische 
Ausschn1ückung' dieserVillzt bildete in den achtziger Jahren 
ein wichtiges Feld vielseitiger Betätigung für italienische 
und illlSlälltllSßlle Künstler. Wir haben g'el1ört,_ wie ein 
Deutscher Unterberger die grundlegende Arbeit dabei 
leistete; noch ein anderer, Peters aus Mähren, war dabei 
tätig. Aspruzzi ordnete den Reichtum der Statuen in 
den unteren Geschossen; diese Sammlung hatte damals 
grösseren YVert als heutzutage, nachdem ein sehr bedeu- 
tender Teil nach Paris gekommen ist. 
Dagegen vertielen die Kunstschätze einer anderen 
berühmten Villa damals der Zerstreuung, wobei kein 
Geringerer als der päpstliche Direktor der Altertümer 
Viscoilti durch eine seltsame Verkettung der Umstände 
mit einem Engländer zusammemvirkte. 
Die Villa Negroni am Esquilin, uns schon be- 
kannt (lurch die von Mengs und Maron reproduzirten 
Fresken, kam zum Verkauf; auch die zahlreichen An- 
tiken, welche auf ihrem grossen Territorium allmählich 
aufgefunden waren und sich angesammelt hatten, wurtlen 
verhandelt, und ein grosser Teil von ihnen gelangte in 
die Hände des nkunstiliebentlen" Banquiers Jenkins, der 
sie mit seinen sonstigen Erwerbungen vereinigte und so 
ein förmliches Vllaarenlagei" von Kunstwerken anlegte. 
Den Katalog- und die Beschreibung dieser Sammlung be- 
arbeitete Ennio Quirinio Visconti. 
Dem unternehmendeii J enkins winkte damals eine 
noch grössere Operation. Der König von Neapel hatte 
sich entschlossen, das gesammte Farnesische Erbe an 
Kunstiverken nach Neapel tiberzuführen. Darunter be- 
fanden sich die grosse Stiergruppe, dann der l-Ierkules, 
die Flora, Werke, die damals noch weit höher geschätzt 
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