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Abschnitt.
Antrag des Verlegers Xaylor, bei welchem dann 17933
die Homerzeichnungen erschienen sind, um seitdem eine
unveränderte (Sreltung zu behaupten, als konzentrirtester.
mit geringstmöglichen Mitteln gegebener Ausdruck der
homerischen Existenz. Seinem eigentlichen Beruf als
"Plastiker nachzugehen gab in derselben Zeit der für-
sorgliche Lord Bristol dem Künstler Gelegenheit; für
ihn fertigte Flaxman eine lllarmorgruppe des in Riaserei.
geratenen Athamas, nach der Schilderung Ovitbs. Doch
wurde diese TPätigkeit Flaixmans nicht so einflussreich
wie jene zeichnende, welche für die so beliebten Illustri-
rungen antiker Sage und Mythologie geradezil "Muster-
giltigkeit erwarb und in unzähligen Abschwacliiiiigeii
wiederholt wurde.
Eine eigentümliche Erscheinung unter den englischen
Nlalern war der schon seit 1774 in Rom lebende James
l) urn o. Dieser hatte sich auch den antiken Sujets zu-
gewandt, doch keine besondern Erfolge mit seinen Bildern
erzielt. Nun verfiel er auf den unter damaligen Ver-
hältnissen ganz überraschenden Cledanken. sich Shake-
speareische Szenen, und zwar humoristischer Art als Stoife
zu wählen. Am bekanntesten wurde eine Darstellung
der Falstaiffischen Rekrutenaushelaung, ein Bild, das in
den ,.Memorie" ausführlich beschrieben ist. Dort wird
ihm das etwas ziveifelhafte Lob nachgesagt, er hatte
selbst in den Karikaturen etwas (lra-ziöses und Edles
bewahrt, was man bei den niederläiulisclieii lllalern fast
immer Vermisse. Viel (Schick konnte der Maler indess
mit solchen Bildern nicht machen, auch wenn sie dem
Zeitgeschmack sich etwas anpassten; sie lagen von
der antikisirenden Strömung; zu weit ab. Selbst ein
Füssli, den wir doch als (lurchaus nicht klassizistisch
gesinnt kennen, schrieb dennoch in seinem Künstler-
lexikon, Durno habe zuerst gesucht die Grifisse der
(färiechen und Römer zu erreichen, sei aber (lainn in die
.,Gothische hlethotle" seiner Shakespearezeichnungen ver-
Iallen.
Die englische Bildhaueirkunst, tat sich in dieser Zeit