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alle, auch Begriff und Wort für Anschlag, Einsatz,
Schönheit, Qualität des Tones scheinen sie zu be-
sitzen. Die Übertragung derartiger Begriife auf das
Gebiet der bildenden Kunst pflegt keine Schwierig-
keit zu machen.
Nicht strenge genug können Phrasen und All-
gemeinheiten vermieden werden. Beobachtung und
immer wieder die elementare Beobachtung muss
den Inhalt aller Kunstbetrachtung bilden, die mit
Kindern angestellt wird. Nie darf aus dem Auge
verloren werden, dass es sich für das Kind nicht
um Begriff. Wesen und Geschichte der Kunst, son-
dern ausschliesslich um das einzelne Kunstwerk,
höchstens um eine einzelne, fest umrissene Künstler-
gestalt handelt.
Mit dem genau betrachteten Einzelwerke können
gelegentlich andere schon bekannt gewordene ver-
glichen werden, etwa um durch den Gegensatz ein
auf Farbe gestelltes Bild von einem koloristisch
gleichgültigen zu unterscheiden. Aber alle Verall-
gemeinerungen sind mit der grössten Vorsicht zu
behandeln.
Meinungen und Ansichten über Kunst mitzu
teilen ist geradezu Sünde, ganz gleichgültig, ob es
im Sinne der sogenannten älteren oder der so-
genannten modernen Richtung geschieht. Natürlich
wird ein nach der einen oder anderen Seite in Vor-
urteilen befangener Lehrer keinen Segen stiften. l
Der Grundsatz, beim einzelnen Kunstwerk zu
bleiben, muss in der Praxis eher" übertreibend zur