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fühlte, dass einen ein Menschenkenner mit einem
guten Herzen ansah. War er denn ein Menschen-
kenner? Worin äusserte sich diese Fähigkeit?
Er wählte tüchtige Männer zu seinen Ministern.
Die tüchtigsten. Auch wenn es Männer waren, die
noch mehr Begabung besassen, als er selber. NVelclqe
Eigenschaft durfte sein Charakter nicht haben, wenn
er solche Genies wie Bismarck und Moltke neben
sich wirken lassen konnte?
Neid,
Eitelkeit.
Und um mit solchen Männern arbeiten zu können,
musste er ganz bestimmte Eigenschaften haben, die
Klugheit haben wir schon genannt, die Güte und
Neidlosigkeit auch.
Charakterstärke, Gerechtigkeit, Urteilskraft.
_Alle diese seltenen Eigenschaften besass der Kaiser.
Können wir sie wohl einzeln aus den Zügen seines
Gesichts ablesen? Können wir es bei anderen
Menschen? Es ist sehr schwer, im Gesicht der
Menschen zu lesen. Bei den meisten, weil über-
haupt nichts Bestimmtes darin steht. Welche Kräfte
der Seele pflegen sich im Gesicht am deutlichsten
auszusprechen? Denkt an Mutter Gensler.
Energie.
Das ist eine ganz allgemeine Grundlage, die sich
mit bösen und guten Neigungen verbinden kann.
Sonst weiss ich noch eine Begabung, die sich manch-
mal, aber nicht immer anzeigt.