Volltext: Hamburg, Niedersachsen

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Wie überall und jederzeit, stehen auch in Ham- 
burg zwei Generationen mit auseinander gehenden 
Anschauungen und Wünschen sich gegenüber. 
Die ältere, die den Wohlstand der Stadt herauf- 
geführt hat, sieht nicht ohne Bedenken, dass die 
jüngere diese materielle Grundlage zum Ausgangs- 
punkte der Entwickelung einer eigenartigen natio- 
nalen Kultur Hamburgischer Färbung wählen will. 
Man hatte sich, nachdem die internationale Kon- 
kurrenz die Anspannung aller Kräfte in Anspruch 
genommen hatte, an die Auffassung gewöhnt, Ham- 
burg ausschliesslich als ein Handelsorgan des 
Reiches aufzufassen und zu übersehen, was frühere 
Epochen in Hamburg für die deutsche Kultur ge- 
leistet haben. 
Die jüngere Generation will sich damit 
begnügen. Sie sieht in einer selbständigen 
der einheimischen Kunst und Wissenschaft 
nicht 
Blüte 
nicht 
nur ein Moment vermehrten Wohlbehagens, das 
sich auch zur Not entbehren liesse, sondern eine 
politische Angelegenheit, von der das Ansehen 
des Staates und die Sympathie, die ihm von den 
anderen Gliedern des Reiches entgegengebracht 
wird, wesentlich mit abhängt. Und in den Im- 
ponderabilien der Wertschätzung und Sympathie 
im Reich hat sie hervorragende politische Fak- 
toren erkannt, auf deren Einfluss sie nicht zu ver- 
zichten gewillt ist. 
Hamburg wird im Verzeichnis der deutschen 
Staaten an allerletzter Stelle aufgeführt, als wirt-
	        
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