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Denn auch der Malerei und Skulptur in Ham-
burg fehlten nichtdie Talente, sondern der Boden
der Heimat. Die Stadt bot den aufstrebenden
Talenten keine Möglichkeit, zu
was an der Kunst lernbar ist.
Hause
Auch
zu lemen,
sie waren
gezwungen, sich auf die Akademien zu begeben.
Viele gingen dadurch der Vaterstadt für immer
verloren. Wer zurückkehrte, hatte mit widrigen
äusseren Verhältnissen zu kämpfen, und nur sehr
wenige fanden sich selbst wieder und entwickelten
in der Stille ihre Begabung. Was sie im Anschluss
an den heimischen Boden geschaffen haben, über-
rascht jetzt, wo die Kunsthalle es zu sammeln und
zu Ehren zu bringen versucht, durch einen Grad
von Gesundheit und Selbständigkeit, der der aka-
demischen Kunst Deutschlands in unserem jahr-
hundert nur ausnahmsweise eigen war. Am An-
fange unseres Jahrhunderts entwickelte Ph. O. Runge
ein Programm der Kunst der neuen Zeit, dessen
Grenzen noch immer nicht ganz erfüllt sind. In
den zwanziger Iahren entstand im Anschluss an die
Panoramenmalerei unabhängig von jedem äusseren
Einfluss eine moderne deutsche Landschaftsmalerei,
deren weitere Entwickelung gestört wurde, als man
die jungen Träger der neuen Ideen mit Stipendien
auf die Akademien sandte. Um die Mitte der
dreissiger Jahre malte
Lehre unter Cornelius
Erwin Speckter, von der
und dem Studienaufenthalt
in Italien zurückgekehrt, das Interieur mit dem
Mädchen von Fanoe, das auf lange Zeit hinaus