62
und opferwilligerBeihülfe der ganzen Bevölkerung zu
dem grossartigen Institut ausgebildet, das in mehr
als einer Beziehung vorbildlich geworden ist, und
dessen Ansehen weit über Deutschlands Grenzen
hinausgeht.
Von allen Hamburgischen Museen ist dies das
bekannteste. Es lässt sich nicht abschätzen, was
die Stadt ihm dankt. Für die japanische Kunst ist
es das bedeutendste Museum des Festlandes, und
in allen seinen zahlreichen Abteilungen trägt es
den Charakter einer sehr gewählten Privatsammlung.
Das ist das höchste Lob, das einem öffentlichen
Museum gespendet werden kann. Wie sein Name
sagt, hat es in allem das künstlerische Element
vorangestellt. Es konnte deshalb als erstes unter
den deutschen Gewerbemuseen den Schritt zur Er-
werbung von Erzeugnissen der dekorativen Kunst
unserer Zeit machen, so wie sie begann, die Nach-
ahmung des Alten aufzugeben und neu zu schaffen
im Anschluss an die lebende hohe Kunst. Es war
z. B. das erste Museum, das der neu entstandenen
Plakatkunst Aufnahme gewährte.
Im Zusammenhange dieser Betrachtungen muss
hervorgehoben werden, dass es von der ersten Stunde
an bedacht war, die Reste heimischer Kunst zu
sammeln, und dass vergessene Zweige der ein-
heimischen, zeitweise hoch entwickelten dekorativen
Künste durch das Museum für Kunst und Gewerbe
erst wieder zu Ehren gebracht sind.