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gestellt hat
zudrücken.
Hamburgs Wesen
durch die Kunst aus-
Es will scheinen, als ob sie für ihre Be-
strebungen ein tieferes Verständnis linden als ihre
Vorfahren. Die Oberschulbehörde hat ihnen eine
Aktklasse eingerichtet, die Kunsthalle hat eine Kupfer-
druckpresse für sie aufgestellt, um ihnen das Drucken
ihrer Radierungen zu ermöglichen, die Gesellschaft
Hamburgischer Kunstfreunde erwirbt ihre Platten
und giebt die Abdrucke an Hamburgische Sammler
ab, und es hat sich bereits eine Gruppe von Samm-
lern gebildet, die ihre Bilder kauft. Ohne diese
Teilnahme würden ihre Bestrebungen in der Luft
stehen. Dass sie auch Opposition finden, ist natür-
lich. Aber der Widerstand macht gesund. Er wird
sie eher zum Einsetzen ihrer ganzen Kraft zwingen,
als wenn alles auf Königswegen ginge, und wird
sie vor Überhebung bewahren.
Auch die Sammlung von modernen, namentlich
französischen Plaketten und Medaillen, die von
Freunden des Institutes ausdrücklich als Anregung
zur Reform des Hamburgischen Medaillenwesens
gestiftet wurde, hat ähnliche Wirkung gehabt, denn
der Staat hat beschlossen, seine Medaillen auf Grund-
lage der neuen Ideen umzugestalten, und es sind
in diesem Sinne bereits eine Anzahl Medaillen her-
gestellt, die in ihrer Art zu den besten in Deutsch-
land gehören, und für den neuen Zentralfriedhof
scheint sich die Bronzeplaquette als neuer Typus
des Gräberschmuckes einzubürgern.