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schaft fanden unter dem Siegel des Amtsgeheim-
nisses statt, und es wurden nur ihre Beschlüsse
veröffentlicht. Beim Wiederaufbau der Stadt
überliess der Staat der Gesellschaft den Platz, an
dem das Rathaus gestanden hatte, zur Errichtung
ihres Klubhauses, und bis zur Vollendung des neuen
Rathauses tagt die Bürgerschaft in den Räumen
des „Patriotischen Hauses".
Dies zeugt von dem unbegrenzten Ansehen und
Vertrauen, dessen die Gesellschaft sich erfreute.
Von den Behörden, denen in anderen Staaten
ihre Thätigkeit obliegt, unterscheidet sie sich durch
ihre Organisation, die nicht auf die Verwaltung,
sondern auf die Initiative gestellt ist.
Was die „Patriotische Gesellschaft", wie der
Volksmund sie in ehrender Kürze nennt, geleistet
hat, lässt sich nicht leicht überblicken. Von ihr
sind beinahe alle Unternehmungen zur Förderung
der kulturellen und ökonomischen Wohlfahrt aus-
gegangen. Sie gründete die gewerblichen Lehr-
anstalten und leitete sie ein Jahrhundert hindurch,
bis der Staat sie in die Gewerbeschule umwandelte,
deren Organisation für die Berliner Anstalten das
Vorbild abgab; zu einer Zeit, wo die neuen Ge-
danken sich langsamer verbreiteten und die moderne
Konkurrenz noch nicht erwacht war, machte sie
alle Verbesserungen im Landbau, Gartenbau, in der
Schiffahrt und Industrie bekannt, und wo immer
sich ein Bedürfnis zeigte, erliess sie Preisausschreiben
für Lösungsvorschläge; sie hat das Armenwesen