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der Ufer dahingleitenden Kutter bequem gemacht
hat. Der Zoologische Garten wird von der Ge-
sellschaft nur wenig, die populäre Vergnügungsstadt
St. Pauli nie besucht.
Alles Leben spielt sich in Haus und Garten
ab. Es giebt kein Kneipen- und Klubleben. Eine
Ausnahme macht das sehr alte, sehr entwickelte
und sehr volkstümliche Sportsleben auf den Spiel-
plätzen, in den Ruder, Yachtklubs und Rennklubs.
Die Sportfeste {bilden die Höhepunkte des sommer-
liehen Lebens. Ein grossartigeres Schauspiel von
Volksleben in so unvergleichlichem Rahmen, wie
die Regatten auf der Alster, dürfte der Kontinent
kaum bieten.
Nur wenige Restaurants werden von der Gesell-
schaft und in Begleitung von Damen besucht.
Selbst nach Schluss der Konzerte und Theater
pflegt alles nach Haus zu streben. Im Sommer
und Winter sieht man nach neun auf dem Jungfern-
stieg nur Fremde.
Die weiten Entfernungen, die durch die weit-
laufige Bauart und die halbkreisförmige Gestalt des
Stadtplanes bedingt sind, und die unzulängliche Ent-
wickelung der peripherischen Verbindungen bei
ganz vorzüglichen radialen erschweren jeden
Verkehr.
Mit diesen Zuständen hängt es zusammen, dass
auf den Strassen fast gar kein Luxus zu sehen ist.
Nichts Einfacheres als die Strassentoilette der Da-
men. Die Hamburgerinnen tragen Uniform, heisst