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den alten Kern. Wer am einen Ende der Peri-
pherie des grossen Halbkreises wohnt, hat im Som-
mer unter Umständen Stunden zu fahren, wenn er
auf der anderen Seite zum Diner geladen ist.
Die Vorliebe der Gesellschaft für das Einzel-
haus giebt dem öffentlichen Leben den Charakter,
man möchte fast sagen: sie löscht es aus. Haus
und Garten haben die Tendenz, die Familie wie
den Einzelnen der Öffentlichkeit zu entziehen.
Nach Promenaden, Stadtpark oder Korso besteht
kein Bedürfnis. Hamburg hat mitten in der Stadt
zahllose kleinere und grössere Parks und Wiesen-
Bächen, aber es fehlt ein Park, in dem sich Alle
begegnen. Die Equipagen gehören, wie man in
Hamburg über-treibend zu sagen pflegt, der Ka-
tegorie der Lastfuhnverke an. Wer Aufwand damit
treiben wollte, der fände keine Gelegenheit, ihn
zu zeigen. An ihre Stelle tritt bis zu einem ge-
wissen Grade der Luxus der Segelyacht und eines
eleganten Ruderbootes. Es ist für Hamburg charak-
teristisch, dass abendliche Zusammenkünfte der Ge-
sellschaft im Freien nur zu Wasser stattfinden, beim
Wasserkorso vor dem Fährhaus auf der Uhlenhorst.
]eden Abend kommen dort in den Sommermonaten
die Damen der umliegenden Villengelände in ihren
zierlichen Booten zusammen, oft liegen dort Hun-
derte von Fahrzeugen, während die männliche
Iugend, die sich für die Regatta trainiert, in langen
Ruderbooten vorüberschiesst oder es sich unter den
we issen
Segeln
der
langsam
VOT
den
Baummassen