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Stadt den Boden zu sichern, den sie zur Entwicke-
lung nötig hatte, so wäre man fast geneigt, einen
Instinkt anzunehmen, der die Bedürfnisse der Zu-
kunft voraus empfindet. Auf grossen Gebietserwerb
konnte man nicht ausgehen, denn der Schutz hätte
einen bedeutenden Teil der Kraft absorbiert, und
der Umfang die Begehrlichkeit der benachbarten
Fürsten gereizt. Dafür wurde um so energischer
erkämpft und festgehalten, was für die Ausdehnung
und Sicherung des Handels nötig erschien: das
schon vor fünfhundert. Jahren eroberte Kap der
Elbe, wo jetzt Cuxhaven zu einer neuen Hafenstadt
ausgebaut wird, die Elbinseln vor der Stadt, auf
denen ein Teil des Freihafens liegt, und lange
Strecken Uferlandes die Elbe, Alster und Bille
hinauf. An der Altonaer Seite, wo das hohe Elb-
ufer sich unmittelbar aus dem Strom erhebt, ver-
zichtete man auf Gebietserweiterung: und hier konnte
ein Konkurrenzhamburg entstehen, seinem Ursprunge
nach bezeichnender Weise nicht eine Rivalin der
Handelsstadt das ist sie innerhalb der durch die
Natur gegebenen Grenzen erst seit einem Menschen-
alter geworden sondern eine Karte, die gegen
den Hamburger Gewerbestand ausgespielt wurde.
Die flachen Elbinseln Altona gegenüber gehören
weit den Strom hinab wieder zu Hamburg, ein Raum-
vorrat für die künftige Entwickelung des Hafens.
Das Geheimnis der Zähigkeit, mit der durch
die Jahrhunderte hindurch dieselben politischen
Grundsätze verfochten und dieselben Ziele angestrebt