32
tektur im Wasser spiegeln, sondern die schlichten
Nutzbauten der Speicher, deren einziger Reiz in
den roten Ziegeldächern und den weissgestrichenen
Fensterrahmen im roten Mauerwerk besteht.
Wer vom Fleet durch den Speicher geht, ge-
langt nicht gleich auf die Strasse, sondern auf einen
schmalen Hof und erreicht sie von dort erst durch
das Wohnhaus. Dieser Komplex von Wohnhaus
und Speicher, die durch einen schmalen Flügel an
der einen Seite des dazwischen liegenden Hofes
verbunden sind und von der Fahrstrasse und dem
Kanal begrenzt werden, bildet die typische Anlage
eines alten Hamburgischen Kaufmannshauses.
Erst im siebzehnten Jahrhundert hat das hollän-
dische Vorbild der Grachtenanlage zu wirken be-
gonnen, aber der Holländische Brook war fast das
einzige Gebilde dieser Art.
Bei den grossartigen Speicheranlagen im neuen
Freihafengebiet ist man zu dem praktischeren ein-
heimischen Typus zurückgekehrt, nur dass jetzt bei
dem Speicher das Wohnhaus fehlt.
Drei grosse Ereignisse haben seit fünfzig Iahren
das Bild der alten Stadt vollständig umgestaltet:
der grosse Brand von 1842, der Zollanschluss und
die neuen Hafenanlagen, die das Seeschiff, den
Flusskahn und die Eisenbahn am Quai zusammen-
führen.
Der
Brand
vernichtete
den
Kern
der
Stadt.
Beim Wiederaufbau wurde mit grossem Raumgefühl
ein neues S t a d tz e n t r u m gebildet um die durch