Volltext: Hamburg, Niedersachsen

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dreizehnten Jahrhundert die Neustadt mit eigenem 
Recht und eigener Verwaltung. Nach der Ver- 
einigung der beiden Städte erhob sich das gemein- 
same Rathaus vor der Brücke, die sie verband  
eine Anlage, die auch anderswo vorkommt, wenn 
zwei Stadtkerne verschmelzen. Die Befestigungen 
des dreissigjährigen Krieges zogen den riesigen 
Komplex der Gärten vor dem Thore in das Weich- 
bild, und noch im siebzehnten Jahrhundert wurden 
die Feldwege darin zu Strassen. Das ist der Ur- 
sprung des Gängevienels mit seinen schmalen Gassen 
und seinen grossen Gärten im Kern der unregel- 
mässigen Baublöcke. 
Aus der Urzeit ist nur ein Strassenzug in seinem 
alten Verlauf erhalten, die grosse Heerstrasse, die 
schon in vorgeschichtlicher Zeit über die Furt der 
Alster führte. Man sieht ihren Krürmnungen heute 
noch an, wie sie einst sich der Gestalt des Terrains 
anschmiegte. 
Die Natur des Bodens und die Bedürfnisse des 
Handels bestimmten schon im Mittelalter den Typus 
der städtischen Bebauung. Es wurden nicht, wie 
in den holländischen Städten, Kanäle von Strassen 
eingefasst  das Grachtensystem  sondern es 
erhoben sich an den Ufern der „Fleete" die langen 
Reihen der Speicher, deren Grundmauern tief unter 
das Wasser hinabreichen. 
Man wird in diesen Fleeten an Venedig er- 
innert. Aber es sind nicht die Paläste und Wohn- 
häuser, die ihre zierliche oder grossartige Archi-
	        
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