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Mehr noch: der Elbstrom, über dessen unzu-
längliche Tiefe in früheren jahrhunderten die Be-
sitzer der Segelschiffe geringen Tiefgangs wieder-
holt Klage führten, trägt infolge ungeheurer Regu-
lierungsarbeiten heute die schwimmenden Städte
der grössten transozeanischen Dampfer bis in die
neuen Häfen, eine Aufgabe, an deren Lösung unter
den schwierigsten Bedingungen Jahrhunderte ge-
arbeitet haben, und weitere Arbeiten sind im Gange,
die auf eine Vertiefung der Fahrrinne hinzielen
und sie gegen die wechselvollen Einflüsse von
Flut, Strom und Ostwind sichern sollen.
So ist der ursprüngliche Zustand des Erdbodens
und der Wasserläufe, so ist das Bild der historischen
Entwickelung des Stadtbildes verwischt. Es lässt
sich nicht sagen, 0b in Hamburg das Wasser oder
das Land sich als das weniger stabile Element er-
wiesen hat.
Die alte Stadt innerhalb der Festungswälle des
siebzehnten Jahrhunderts wurde in drei Etappen ge-
bildet. Auf dem Hügel an der Alster, der den Über-
gang der alten Heerstrasse von Lauenburg nach Hol-
stein beherrscht, lag, weit vom Elbstrom entfernt, die
älteste Stadt. Petrikirche und Johanneum bilden
noch heute etwas wie eine Akropolis. Im Alster-
delta zu ihren Füssen entstand selbständig im