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pflegen haften zu bleiben. Wie in Berlin, Dresden
oder München der Einheimische lebt und denkt,
davon kann auch der Reisende eine Vorstellung
gewinnen; wie der Hamburger sein Dasein ein-
richtet, erfährt erst, wer es eine Zeitlang ge-
teilt hat.
Und während die Malerei
und
die Litteratur der
letzten Generation
in
dem Münchener
und Berliner
Leben reichen StoiT zu gestalten fand und Menschen
und Milieu im Lichte der Kunst anzuschauen unser
ganzes Volk gewöhnt hat, während Tageszeitungen,
illustrierte Blätter, Witzblätter, Wochen- und Monats-
schriften dort über alle Ereignisse und Vorgänge
berichten, giebt es nur erst die Anfänge einer Ham-
burgischen Litteratur, hat die bildende Kunst die
unerschöpflich reichen und vielseitigen Stoffe, die
das mannigfaltige Leben und die wundervolle Ham-
burger Landschaft ihr bieten könnten, noch so gut
wie unberührt gelassen, und keine illustrierten Blätter,
Wochen- oder Monatsschriften erscheinen in Ham-
burg, die das Reich mit
bekannt machen könnten.
dem r
W215
dort
vorgeht,
Auch für Hamburg, die am spätesten entwickelte
unter den drei übrig gebliebenen Hansestädten, gilt
die Erfahrung, dass sich aus dem Stadtplan Cha-
rakter und Gang der Entwickelung ablesen lässt.