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berührt. Hier ist als grosses Ziel hinzustellen, dass
die Ausstattung des Rathauses dazu führen muss,
allein Hamburg vorhandenen Zweige des Kunstgewerbes
zur höchsten Leistungsfähigkeit zu erziehen und so-
weit irgend thunlich neue zu gründen, damit unsre
Produktion eine nach allen Richtungen unabhängige
wird. Dieser Zweck lässt sich jedoch nur dann er-'
reichen, wenn von vornherein die Einsicht Raum
gewinnt, dass es im Rathaus keine gleichgültige
Partie geben darf. Es kommt jede Aufgabe vor
von dem repräsentierenden Hausrat der Festräume
bis zu dem einfachen Gebrauchsmöbel und Ge-
brauchsgerät des Bureaus. Aber Alles ist mit gleicher
Vollendung durchzubilden, und gerade die liebevolle
Ausführung der einfachen Bureaueinrichtungen ver-
heisst goldene Früchte für unser Bürgerhaus. Von
der Submission, die zu vorbildlichen Ergebnissen
nicht führen kann, dürfte selbst für die einfachsten
Objekte grundsätzlich abzusehen sein.
Aus der grossen Reihe von Gewerken sei es
gestattet, an dieser Stelle zwei als Vertreter heraus-
zugreifen, die Tischlerei und die Gruppe der Metall-
industrien.
Das Tischlergewerbe bildet seit alter Zeit den
Stolz unserer Heimat und lieferte gediegenen Haus-
rat nicht nur für die wohlhabenden Bürger der Stadt,
sondern gab auch dem Hause des behäbigen Marsch-
bauern ein ernstes würdiges Aussehen. Wer in den
übrigen deutschen Städten die vornehmsten Ein-
richtungen aus dem Anfang unseres Jahrhunderts