Volltext: Drei Programme (Bd. 4)

Tafelsilber lässt sich nicht reinigen, unsre Schränke 
sind aus Rücksicht auf das Ornament nicht zu ößfnen. 
Alles Übelstände, die sich aus der gedankenlosen 
Nachahmung der alten Vorbilder aus der Zeit fürst- 
lichen Lebenszuschnitts ergeben. Wir sind in Ham- 
burg, dessen ältere Tradition der pomphaften Imi- 
tation nicht günstig ist, von den Ausschreitungen 
dieser Richtung verhältnismässig weniger stark be- 
einflusst; der Hamburger will im Grunde mit seinem 
Hausrat nicht prunken und verachtet die Scheinware. 
Aber wenn nicht Einhalt geschieht, wird auch dieser 
Rest alter Vorliebe für das Praktische und Gediegene 
sich nicht halten, wogegen das noch vorhandene ge- 
sunde Gefühl, richtig geleitet, den starken Rückhalt 
unserer Produktion bilden und ihr seine Eigenart 
aufdrücken könnte. 
Auch 
dem 
zweiten 
Punkt 
ist 
das 
Urteil 
der 
Sachverständigen einmütig, dass durch die Gewerbe- 
schulen bisher von Seiten des Staates nur nach einer 
Richtung für die Ausbildung der Kunsthandwerker 
gesorgt ist. Wir fangen bereits an, unter einer 
Überproduktion von kunstgewerblichen Erfindern und 
Entwerfern zu leiden. In jedem Augenblick können 
wir für jeden denkbaren kunstgewerblichen Gegen- 
stand jede beliebige Anzahl Entwürfe in jedem ge- 
wünschten Stile beschaffen. Wer aber in Hamburg 
beispielsweise eine Vase durch Bronzefassung zur 
Lampe montiert haben möchte, der muss sich ent- 
weder an einen Künstler wenden oder seine Vase 
nach Paris schicken, wenn es ihm auf geschmackvolle
	        
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